Die Mietpreise in Bayern, insbesondere in München, steigen kontinuierlich an, wobei die Mieten in der Landeshauptstadt fast 20 Euro pro Quadratmeter erreichen. Laut einer exklusiven Auswertung durch das Unternehmen Empirica belaufen sich die Durchschnittsmieten in München derzeit auf 19,39 Euro pro Quadratmeter. Diese Preise liegen deutlich über den Mieten in anderen deutschen Städten wie Frankfurt, Berlin und Stuttgart. Sogar in kleineren Landkreisen um München herum sind die Mieten ähnlich hoch wie in anderen teuren Städten.
Die Mietpreise sind in den letzten Jahren nicht nur in München, sondern auch im Umland deutlich gestiegen. Städte wie Fürstenfeldbruck, Dachau und Aichach-Friedberg verzeichneten in den letzten zehn Jahren immense Mietsteigerungen von bis zu 68 Prozent. Der steigende Preisdruck führt dazu, dass immer mehr Menschen in den Speckgürtel umziehen, was die Nachfrage nach Wohnraum in diesen Gebieten weiter erhöht.
Niederbayern ist ebenfalls von starken Mietsteigerungen betroffen, wobei Regionen wie der Kreis Freyung-Grafenau, Hof und Dingolfing-Landau Zuwächse von bis zu 87 Prozent verzeichnen. Trotz dieser Anstiege sind die Mieten in diesen Gebieten mit sieben bis neun Euro pro Quadratmeter vergleichsweise erschwinglich. Dies führt dazu, dass ehemalige Bewohner Münchens auch in entlegenere Kreise ziehen und so den Preisanstieg vorantreiben.
Experten wie Roman Heidrich von JLL betonen, dass der knappe Wohnraum in Deutschland zu einem erheblichen Teil auf den Mangel an neuen Wohnungen zurückzuführen ist. Um die Mietpreise zu stabilisieren, wird eine Attraktivitätssteigerung beim Wohnungsneubau als notwendig erachtet. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, die Mehrwertsteuer für neue Mietwohngebäude von 19 auf sieben Prozent zu senken, was den Neubau deutlich günstiger machen würde. Trotz solcher Vorschläge bleibt die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt weiter bestehen, da politische und wirtschaftliche Herausforderungen eine schnelle Entspannung verhindern.