Die Mieten in Bayern erfahren einen dramatischen Anstieg, der weit über dem nationalen Durchschnitt liegt. München, als teuerste Stadt Deutschlands, verzeichnet Kaltmieten von durchschnittlich 19,39 Euro pro Quadratmeter – ein Wert, der sich weiter in Richtung der 20-Euro-Marke bewegt. Im Vergleich dazu liegen die Mieten in anderen deutschen Städten wie Frankfurt, Berlin und Stuttgart deutlich niedriger. Interessanterweise steigen die Mieten in den Kreisen und Städten rund um München rapide an, wobei sogar Regionen wie Starnberg, Fürstenfeldbruck und Dachau ähnlich hohe Mieten wie in Frankfurt verzeichnen.
Nicht nur in München selbst, sondern auch im Umland sind die Mieten seit 2014 signifikant gestiegen. Beispielsweise verzeichneten Fürstenfeldbruck, Dachau und Aichach-Friedberg Mietpreisanstiege von 58 bis 68 Prozent. Der starke Zuzug in die Speckgürtelstädte treibt die Mieten immer weiter nach oben. Im Vergleich zum deutschen Durchschnitt weisen Regionen wie Freyung-Grafenau, Hof und Dingolfing-Landau in Niederbayern sogar Zuwächse von bis zu 87 Prozent auf.
Experten wie Roman Heidrich, Wohnimmobilienexperte von JLL, warnen vor der angespannten Situation auf dem Mietmarkt, die durch die unzureichende Bautätigkeit verursacht wird. Um den Mietenanstieg einzudämmen, schlägt Heidrich vor, den Wohnungsneubau durch Steuersenkungen attraktiver zu gestalten. Insbesondere die Senkung der Mehrwertsteuer für neue Mietwohngebäude von 19 auf sieben Prozent könnte den Wohnungsmarkt entlasten. Trotz dieser Lösungsansätze bleibt die Zukunft des Wohnungsmarktes in Bayern und ganz Deutschland weiterhin eine Herausforderung.