Das Handwerk steht vor vielfältigen Herausforderungen, darunter Nachwuchsmangel, geringe Frauenanteile und die fortschreitende Digitalisierung. Thomas Kurzke, der Präses der Handwerkskammer Bremen, betont die Notwendigkeit, sich modern und digital aufzustellen, junge Menschen und Frauen für das Handwerk zu begeistern und gleichzeitig mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise umzugehen. Die Bürokratie stellt insbesondere für kleine Handwerksbetriebe einen enormen Aufwand dar, der durch steuerliche Anreize möglicherweise reduziert werden könnte.
Ein zentrales Problem in der Branche ist der Fachkräftemangel, der durch die jahrzehntelange Förderung von akademischer Bildung entstanden ist. Thomas Kurzke plädiert dafür, Handarbeit ebenso zu würdigen wie Kopfarbeit, da beide gleichermaßen wertvoll sind. Die Rekrutierung von Nachwuchs erfordert eine attraktive Darstellung des Handwerks, auch in den sozialen Medien, sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft.
Das Handwerk bietet Ansätze zur Verbesserung der Work-Life-Balance, wobei Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeiten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Branche befindet sich auf dem Weg, sich in diesem Bereich weiter zu entwickeln und auf die Bedürfnisse der Gen Z einzugehen. Frauen für das Handwerk zu gewinnen stellt eine große Herausforderung dar, da traditionelle Rollenbilder und Vorurteile überwunden werden müssen.
Die Suche nach Nachfolgern im Handwerk gestaltet sich schwierig, da die Anforderungen an moderne Betriebsführung stetig steigen. Verantwortung zu übernehmen erfordert finanzielle Investitionen und kontinuierliche Modernisierung. Die Handwerkskammer unterstützt Betriebe bei Fragen zur Unternehmensnachfolge und bietet Beratung durch erfahrene Fachleute an.