Die Gothaer Versicherung verzeichnete im vergangenen Jahr einen rückläufigen Jahresüberschuss, der von 83 Millionen Euro auf 78 Millionen Euro sank. Dies lag unter dem angestrebten Ziel für 2025, einen Jahresüberschuss von 80 Millionen Euro zu erzielen. Die Investitionen der Gothaer in die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko belaufen sich auf mindestens 100 Millionen Euro, die aufgrund von Genussscheinen oder anderen nachrangig besicherten Darlehen akut gefährdet sind.
Auf einer virtuellen Pressekonferenz äußerte der Vorstandsvorsitzende der Gothaer, Oliver Schoeller, keine Bedauern über das Engagement des Unternehmens bei Signa, im Gegensatz zu seinem Kollegen von R+V Versicherung. Details zu diesem Engagement wurden nicht genannt. Stattdessen hoben Schoeller und seine Vorstandskollegen das starke Wachstum des Unternehmens über dem Markt hervor, insbesondere im Schaden- und Unfallgeschäft um 7 Prozent, in der Krankenversicherung um 5,2 Prozent und in der Lebensversicherung um 1,7 Prozent.
Die Bruttobeitragseinnahmen der Gothaer beliefen sich im vergangenen Jahr auf 4,9 Milliarden Euro, das Eigenkapital auf 1,57 Milliarden Euro und die Solvabilitätsquote auf 171 Prozent. Diese Zahlen übertrafen bereits die für 2025 festgelegten Ziele. Schoeller bezeichnete das vergangene Jahr als erfolgreich. Auch im ersten Quartal des laufenden Jahres setzte sich der positive Trend fort, mit einem Anstieg der Vertriebsleistung in der Schaden- und Unfallversicherung um 17 Prozent, in der Lebensversicherung um 65 Prozent und in der Krankenversicherung um 84 Prozent.
Die geplante Fusion der Gothaer mit Barmenia soll im Herbst umgesetzt werden. Dadurch entsteht der zehntgrößte Versicherer Deutschlands mit Bruttobeitragseinnahmen von 8 Milliarden Euro.