Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland sind steuerpflichtig, eine Tatsache, die vielen nicht bewusst ist, bis sie einen Brief vom Finanzamt erhalten. Die gesetzliche Rente wird im Juli um 4,57 Prozent erhöht, was dazu führt, dass 114.000 Rentnerinnen und Rentner erstmals steuerpflichtig werden. Viele Betroffene sind überrascht, da sie nicht wussten, dass sie eine Steuererklärung abgeben müssen. Neurentner sollten besonders aufpassen, da sie einen höheren Teil ihrer Rente versteuern müssen als langjährige Ruheständler.
Die Umstellung der Besteuerung der Renten im Jahr 2004 bedeutet, dass ein zunehmender Teil der Rente steuerpflichtig wird, während die Beiträge während der Berufsphase steuerfrei sind. Je später der Rentenbeginn, desto höher ist der besteuerte Anteil der Renteneinkünfte. Die Rentenversicherung, nicht das Finanzamt, weist darauf hin, ob Rentner steuerpflichtig sind. In der Rentenauskunft ab 55 Jahren steht ein Hinweis über den steuerpflichtigen und steuerfreien Teil der Rente.
Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, wenn ihre Gesamteinkünfte den jährlichen Grundfreibetrag überschreiten. Der Grundfreibetrag, der alle Steuerpflichtigen betrifft, wurde zum Jahreswechsel auf 11.604 Euro erhöht. Zusätzlich zur Rentenhöhe und dem zu versteuernden Anteil spielen weitere Faktoren eine Rolle, wie andere Einkünfte (z. B. Mieteinnahmen, Betriebsrenten). Insgesamt müssen mehr als 6,3 Millionen der 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland in diesem Jahr Steuern zahlen.