Die Kölner Gothaer Versicherung schloss das vergangene Jahr trotz schwieriger geopolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erfolgreich ab. Die Beiträge stiegen um 7,2 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro, was einem deutlich stärkeren Wachstum im Vergleich zum Markt entspricht. Besonders das Schaden- und Unfallgeschäft sowie das Unternehmenskundensegment verzeichneten Zuwächse von 12 Prozent bzw. 14 Prozent. Im Bereich der Krankenversicherung konnte die Gothaer ebenfalls ein Wachstum von 5,6 Prozent verzeichnen, wobei die Voll- und Zusatzversicherung Beitragssteigerungen von 6 Prozent bzw. 4,4 Prozent verzeichneten.
Im Gegensatz dazu blieb das Lebensversicherungsgeschäft aufgrund der gestiegenen Zinsen für Einmalbeiträge weniger attraktiv. Die Beitragseinnahmen sanken um 2,6 Prozent, jedoch lag die Gothaer trotzdem über dem Marktniveau. Die geplante Fusion mit der Wuppertaler Barmenia ist laut Konzernchef Oliver Schoeller im Plan, nachdem das Bundeskartellamt dem Zusammenschluss zugestimmt hat. Beide Unternehmen haben ein Business Combination Agreement abgeschlossen, um die rechtliche und wirtschaftliche Umsetzung des Zusammenschlusses voranzutreiben.
Die Fusion soll Ende August 2024 im Handelsregister Köln eingetragen werden und bis Ende September oder Anfang Oktober abgeschlossen sein. Das gemeinsame Unternehmen wird dann als Barmenia.Gothaer Finanzholding AG agieren. Dieser Schritt markiert den ersten großen Zusammenschluss in der Branche seit fast 20 Jahren. Mit der Fusion klettern beide Versicherer auf Platz zehn der deutschen Versicherungsbranche, zuvor belegte die Gothaer den 14. und die Barmenia den 21. Platz. Es ist geplant, dass keine Stellen gestrichen werden und eine dreijährige Beschäftigungsgarantie besteht, während die Standorte in Köln und Wuppertal erhalten bleiben.