Die Bewohner von vier Wohnhäusern mit insgesamt 192 Wohneinheiten in Neu-Isenburg haben schwere Vorwürfe gegen den insolventen Eigentümer Deutsche Invest Immobilien (d.i.i.) erhoben. Besonders betroffen ist Anton P., der mit exorbitanten Nebenkosten-Abrechnungen konfrontiert wurde. Nachdem er eine Nachzahlung von 3142 Euro für das Jahr 2022 erhalten hatte, sollte er zudem monatlich 349 Euro für Nebenkosten vorauszahlen, was fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr entsprach.
Unter dem Druck von Mahnungen und Vollstreckungsandrohungen sah sich Anton P. gezwungen, die geforderten Beträge zu überweisen. Nach Beratung beim Mieterschutzverein Frankfurt stellte sich heraus, dass die Kostenabrechnungen für viele Mieter im Haus nicht korrekt waren. Die d.i.i. hatte unangemessen hohe Kosten für Hausmeister und Gartenpflege berechnet und den Einblick in die Abrechnungsunterlagen verweigert.
Neben Anton P. sind auch andere Bewohner betroffen, die nun erwägen, juristisch gegen die Forderungen vorzugehen. Ein weiteres Gebäude der d.i.i. in Neu-Isenburg, die Friedhofstraße 23, hat ähnliche Probleme. Die Hausverwaltung wurde angeblich gekündigt, was zu Problemen wie ungeputzten Treppenhäusern und verstopften Wasserabläufen führte. Die Bewohner sind besorgt, dass ihre Vorauszahlungen und Mietkautionen aufgrund der Insolvenzgefährdung gefährdet sind.
Die Deutsche Invest Immobilien rechtfertigt die plötzliche Steigerung der Nebenkosten mit höheren Heizkosten, gestiegenen Versicherungskosten und Effizienzverbesserungen beim Hausmeisterservice. Das Unternehmen betont, dass die Kautionen und Vorauszahlungen gemäß gesetzlicher Regelungen sicher angelegt sind. Trotzdem erwägen die betroffenen Mieter rechtliche Schritte gegen die d.i.i. und hoffen auf eine faire Lösung in dieser schwierigen Situation.