Die EU plant, die Kapitalmarktunion voranzutreiben, um Investitionen in grüne und digitale Unternehmen zu fördern. Staats- und Regierungschefs haben beschlossen, bürokratische Hürden abzubauen, um grenzüberschreitende Anlage- und Sparprodukte zu entwickeln. Ein Bericht von Enrico Letta zeigt, dass jährlich 300 Milliarden Euro von Kleinanlegern ins Ausland fließen, hauptsächlich in die USA.
Das Ziel der Kapitalmarktunion ist es, Unternehmen mehr Finanzierungsmöglichkeiten zu bieten. Durch die Mobilisierung von Kapital in Europa soll mehr Geld für den grünen und digitalen Wandel zur Verfügung stehen. Die EU hofft, dass vermehrt Kleinanleger in europäische Firmen investieren, um die heimischen Finanzmärkte zu stärken.
Bundeskanzler Olaf Scholz betont die Bedeutung eines integrierten europäischen Kapitalmarktes. Er sieht im unterentwickelten Kapitalmarkt der EU einen Wettbewerbsnachteil im internationalen Vergleich. Scholz befürwortet Fortschritte bei der Harmonisierung der Kapitalmarktregeln und der effizienteren Aufsicht über Finanzmärkte in der EU.
Europa strebt an, private Gelder anzuziehen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Diskussionen über öffentlich finanzierte Projekte könnten überflüssig werden, wenn der Kapitalmarkt sich ausreichend entwickelt, um solche Investitionen selbst zu finanzieren. Die EU plant, die Regeln für staatliche Beihilfen zu überdenken und mehr öffentliche Gelder auf EU-Ebene für Projekte bereitzustellen.