In Deutschland leben vergleichsweise wenige Menschen in ihren eigenen Wohnungen. Dies liegt unter anderem an historischen Umständen, wie den Schocks nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung des Landes. Wohneigentumsbildung war dadurch über Jahrzehnte erschwert, da der Staat den Immobilienaufbau stark vorantrieb und günstige Mieten subventionierte. Dies machte den Umzug ins Eigenheim weniger attraktiv. Im Vergleich zu anderen Ländern, insbesondere Spanien und Großbritannien, war in Deutschland der Mietwohnungsbau weniger reguliert, was dazu beitrug, dass Investoren in diesen Ländern sich zurückzogen und die Wohneigentumsquote stieg.
Die Praxis des starken Eingreifens in den Mietwohnungsmarkt in einigen europäischen Ländern führte zu einer hohen Wohneigentumsquote, jedoch auf Kosten fehlender Investitionen in Mietwohnungen. Dies verschlechterte langfristig die Situation für Mieter und Investoren gleichermaßen. In Deutschland war die subventionierte Mietpraxis ein Hemmnis für die Wohneigentumsbildung. Obwohl die Preise für Immobilien heute hoch sind, bleibt die historische Prägung des deutschen Immobilienmarktes als eine Ursache, warum vergleichsweise wenige Menschen in Deutschland in eigenen Wohnungen leben.
Die Unterschiede in der Wohneigentumsquote zwischen Deutschland und anderen Ländern zeigen, wie die historische Entwicklung, staatliche Eingriffe und Regulierungen den Immobilienmarkt beeinflussen. Trotz steigender Preise und veränderten Bedingungen am Wohnungsmarkt bleibt das Mietverhältnis in vielen deutschen Haushalten eine präferierte Wohnform. Diese Präferenz ist sowohl durch historische Bedingungen als auch durch aktuelle Gegebenheiten geprägt und wirkt sich auf die Entwicklung des Wohneigentums in Deutschland aus.