Über die enorme Nachfrage nach künstlicher Intelligenz wird oft gleichzeitig der Chipdesigner NVIDIA genannt. In Bezug auf KI-Lösungen könnte NVIDIA bereits eine Monopolstellung innehaben, wie Daniel Newman von The Futurum Group untersucht hat. Mit der Veröffentlichung des KI-Chatbots ChatGPT durch das Startup OpenAI im November 2022 entstand ein regelrechter Hype um künstliche Intelligenz. NVIDIA profitiert stark von der hohen Nachfrage nach ChatGPT und anderen KI-Lösungen, da das Unternehmen leistungsstarke Komponenten für anspruchsvolle KI-Modelle bereitstellt. Zudem bietet NVIDIA mit der CUDA-Programmierschnittstelle auch selbst KI-Funktionen an. CEO Jensen Huang betont, dass das Unternehmen nicht primär darauf abzielt, Marktanteile zu erobern, sondern neue Märkte zu schaffen, was zu mehr Produktivität und Arbeitsplatzschaffung führen soll.
AMD, Intel, Microsoft und Alphabet versuchen zwar, NVIDIA Marktanteile streitig zu machen, doch bislang bleibt NVIDIA aufgrund seiner umfangreichen Palette an Lösungen führend. Die hohe Marktpräsenz von NVIDIA bei Rechenzentrum-GPUs sowie die bereitgestellten End-to-End und Komplettlösungen deuten auf monopolistisches Verhalten hin. Die Bindung von Kunden an die Produktpalette von NVIDIA kann es Konkurrenten schwer machen, Kunden für alternative Lösungen zu gewinnen. Derzeit ist der Wettbewerb im Markt für KI-Lösungen noch begrenzt, aber Analysten erwarten zukünftig mehr Wettbewerb und die Verfügbarkeit leistungsfähigerer Alternativen.
Newman betont, dass es wichtig ist, den Zeitpunkt zu beobachten, an dem Konkurrenten ihre Alternativprodukte auf den Markt bringen, um festzustellen, ob NVIDIA die Migration zu anderen Hardwareanbietern ermöglicht. Er prognostiziert, dass NVIDIA in Zukunft seine Systeme für andere Hardwarehersteller öffnen wird, was den Konzern vor kartellrechtlichen Maßnahmen schützen könnte. Trotz des starken Wachstums und der Marktmacht von NVIDIA bleibt das Unternehmen möglicherweise im Visier der Kartellbehörden. Eventuelle kartellrechtliche Maßnahmen könnten sich auf die Software von NVIDIA beziehen, die derzeit auf die hauseigene Hardware optimiert ist.
