Die FDP hat beschlossen, sich auf die bevorstehenden Wahlkämpfe vorzubereiten, auch wenn dies einen wirtschaftspolitischen Konflikt innerhalb der Ampelkoalition bedeuten könnte. Ein zentraler Punkt der 12 von der Partei beschlossenen „Beschleunigung der Wirtschaftswende“ ist die härtere Sanktionierung von Arbeitslosen, die Jobangebote ablehnen. Diese sollen bei unzumutbarer Arbeitsablehnung mit einer sofortigen Kürzung von 30 Prozent ihrer Leistungen rechnen müssen.
Des Weiteren plant die FDP die Abschaffung der Rente mit 63 und die Einführung steuerlicher Vorteile für Überstunden bei Vollzeitstellen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Wirtschaft anzukurbeln und den Arbeitsmarkt zu stärken. Die SPD kritisierte die Vorschläge der FDP als einen Angriff auf die wahren Leistungsträger im Land. Sie betonten die Bedeutung, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schützen, die das Land durch ihre harte Arbeit am Laufen halten.
Die Grünen und die SPD setzen hingegen auf andere Schwerpunkte, die auf eine stärkere Förderung von Tariflöhnen, Mindestlöhnen und Investitionen in die Infrastruktur abzielen. Ein Staatsfonds zur gezielten Investition in Transformation und Infrastruktur wird von beiden Parteien befürwortet. Die FDP hingegen fordert Entlastungen für die Wirtschaft, wie die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags und die Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes.
Die Diskrepanzen in den wirtschaftspolitischen Ansätzen der Parteien deuten darauf hin, dass die Bildung einer gemeinsamen Antwort auf die wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands noch weit entfernt ist. Im Sommer, wenn Finanzminister Lindner seinen Haushaltsentwurf vorlegt, könnte es zu einem weiteren Konflikt innerhalb der Koalition kommen. Die FDP hofft trotz der Differenzen einige ihrer Vorschläge in der Koalition durchsetzen zu können, während die anderen Parteien ihre eigenen Schwerpunkte behalten möchten.