Die globale Transformation hin zu einer umweltfreundlichen Gesellschaft erfordert enorme Investitionen im Bereich von Billionen. Während wohlhabendere Länder in der Lage sein sollten, diese Mittel aufzubringen, stehen ärmeren Ländern größere Hindernisse im Weg. Dies liegt vor allem daran, dass viele der benötigten Technologien importiert werden müssen und eine Fremdwährungsfinanzierung über die Kapitalmärkte für diese Länder oft nicht realisierbar ist.
Um sicherzustellen, dass die globale Ungleichheit nicht die grüne Transformation behindert, haben Ökonomen der Universität Witten einen radikalen Vorschlag entwickelt. Dieser basiert auf einem Konzept, das auf Ideen von Keynes aus den 1940er Jahren zurückgeht. Ihr Vorschlag beinhaltet die Gründung einer Globalen Zentralbank (GZ), die eine eigene Währung namens ECOR herausgibt und speziell für Klimaschutzprojekte verwendet wird.
Die ECOR können ausschließlich im Zusammenhang mit Umweltschutzprojekten gehandelt werden und dienen als Zahlungsmittel zwischen den Zentralbanken beteiligter Länder. Dies ermöglicht es beispielsweise einer NGO in Bolivien, Solarpaneele aus China zu erwerben, ohne auf herkömmliche Finanzierungswege angewiesen zu sein. Diese Innovationsform könnte eine Win-Win-Situation darstellen, in der Projekte realisiert werden können, die ansonsten nicht finanzierbar wären.
Die Anpassung der weltweiten Wirtschaft an ein grünes Zeitalter gilt als Aufgabe der gesamten Menschheit und erfordert die Zusammenarbeit auf supranationaler Ebene. Dadurch können zukünftige politische Veränderungen in einzelnen Ländern weniger Einfluss auf die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen haben. Trotz dieser Erkenntnisse könnte es jedoch Herausforderungen geben, diese Analyse von allen politischen Entscheidungsträgern geteilt zu sehen.