Der Reisekonzern TUI plant vorerst, keine Dividende an seine Aktionäre auszuschütten. Finanzvorstand Mathias Kiep gab bekannt, dass das Unternehmen zunächst Vertrauen gewinnen und Hausaufgaben erledigen möchte, bevor eine Dividendenausschüttung in Betracht gezogen wird. Konzernchef Sebastian Ebel betonte die Notwendigkeit, die Verschuldung zu verringern und die Wachstumschancen konsequent zu nutzen, um die finanzielle Stabilität zu verbessern.
Nachdem die Auswirkungen der Pandemie im operativen Geschäft weitgehend überwunden sind, konzentriert sich der TUI-Vorstand nun darauf, bilanzielle Altlasten anzugehen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rückgabe der letzten Tranche des KfW-Kredits in Höhe von 550 Millionen Euro. Es wurde betont, dass bei der Refinanzierung keine Eile besteht, und das Hauptaugenmerk liegt auf der Optimierung des eigenen Cashflows, um die Finanzierungskosten zu reduzieren und die relative Verschuldung zu senken.
Die geplanten Investitionen belaufen sich auf jährlich 500 Millionen Euro und dienen als Grundlage für zukünftiges Wachstum. TUI erweitert seinen Partnerkreis bei Fluggesellschaften, um die Kapazitäten zu erhöhen. Durch das Paketieren von Flügen mit kurzzeitigen Hotelaufenthalten und Städtetrips strebt das Unternehmen an, zu starken Wettbewerbern wie Booking aufzuschließen.
Die TUI-Aktie erfährt im XETRA-Handel einen zeitweisen Anstieg um 2,45 Prozent auf 6,85 Euro. Mit der Rückkehr an den Börsenplatz Frankfurt hofft der Vorstand auf eine Normalisierung im Aktionärskreis und die Gewinnung langfristig orientierter Investoren, die eine solide Dividende anstreben. Ebel äußerte den Wunsch, die TUI-Aktie als Wachstumsaktie zu etablieren und langfristige Anleger anzuziehen, die an der Vision des Unternehmens teilhaben möchten.