Der 84-jährige Manfred Moslehner, auch bekannt als Manne, sollte sein langjähriges Zuhause in der Siedlung am Steinberg in Berlin-Reinickendorf verlassen. Das Haus, in dem er seit seiner Geburt gelebt hat, wurde von seinen Eltern gemietet und später von ihm übernommen. Seine Freunde aus der Siedlung sind wie eine Familie für ihn, da sie die einzigen sind, die ihm geblieben sind.
Die Mieter der Siedlung kämpfen gegen die Am Steinberg Entwicklungsgesellschaft mbH, die die alten Reihenhäuschen vor 14 Jahren erworben hat. Die Gesellschaft hat umfassende Modernisierungen angekündigt, die laut den Mietern die Mieten unerschwinglich machen würden. Einige bereits renovierte Häuser verlangen Mieten von über 4000 Euro, was für die größtenteils älteren Bewohner, viele davon Rentner, nicht bezahlbar ist.
Manfred Moslehner ist der erste verbliebene Mieter, der aufgrund seiner Verweigerung, die Modernisierungen zuzulassen, verklagt wurde. Die Richterin verkündete das Urteil, das besagt, dass er sein Haus innerhalb von drei Monaten räumen muss. Moslehner könnte jedoch durch eine Sicherheitsleistung von 4279 Euro vorläufig im Haus bleiben, wenn er sich dazu entscheidet.
Trotz des Räumungsurteils geben die Mieter und ihre Unterstützer nicht auf. Sie fordern eine Aufklärung über die Machenschaften der Entwicklungsgesellschaft und überlegen, ob sie in Berufung gehen sollen. Die Situation hinterlässt Spuren bei Manne, der nach einem Jahrzehnt des Psychoterrors durcheinander und erschöpft erscheint.