Nachdem die wirtschaftlichen Probleme bei Varta öffentlich gemacht wurden, sorgt die Nachricht über den Verkauf eines Aktienpakets durch den Varta-Chef Markus Hackstein für Aufsehen. Experten betrachten diesen Schritt als heikel, da Hackstein kurz nach der Veröffentlichung der Mitteilung, dass das laufende Sanierungsprogramm nicht ausreicht, tätigte. Obwohl der Verkauf rechtlich in Ordnung ist, sehen Fachleute dies kritisch, da ein Insider so kurz nach einer marktrelevanten Information Geschäfte abwickelt.
Am 11. April um 20:35 Uhr veröffentlichte das Unternehmen eine Pflichtmitteilung, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um profitables Wachstum zu sichern. Kurz darauf verkaufte Hackstein Aktien aus seinem Besitz. Dieser Verkauf ließ sich nachverfolgen, da Kenntnisträger wie Vorstände ihre Transaktionen öffentlich machen müssen. Insgesamt belief sich der Verkauf auf rund 24.670 Euro. Fachleute zeigen sich beunruhigt über diesen Vorgang.
Die BaFin bestätigt, dass Hackstein innerhalb von nur fünf Minuten nach der Pflichtmitteilung zwei Aktienpakete verkaufte. Diese Verkäufe konnten im Handelsbuch der Börse Frankfurt nachverfolgt werden. Der Zeitpunkt des Verkaufs, unmittelbar nach der Veröffentlichung der Pflichtmitteilung, wirft Fragen auf und legt nahe, dass Hackstein über Insiderinformationen verfügte.
Varta hat die Aktienverkäufe bestätigt und betont, dass diese rechtens sind. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass es sich um eine persönliche Entscheidung von Herrn Hackstein handelte, die das Unternehmen nicht kommentieren wird. Angesichts vergangener Unregelmäßigkeiten bei Insidergeschäften bei Varta, insbesondere einem falsch gemeldeten Insiderkauf im Jahr 2023, mahnen Experten zu einer möglichen Ausweitung von Handelssperrfristen, um Insidergeschäfte zu verhindern.