Der Reisekonzern TUI plant vorerst, seinen Aktionären keine Dividende zu zahlen. Laut Finanzvorstand Mathias Kiep will das Unternehmen zunächst Vertrauen gewinnen, indem es seine Verschuldung verringert und Wachstumschancen konsequent nutzt. Konzernchef Sebastian Ebel schloss den Erwerb eigener Papiere aus und betonte, dass es aktuell nicht an guten Investitionsideen mangelt.
Nachdem die Auswirkungen der Pandemie im operativen Geschäft von TUI größtenteils verarbeitet sind, liegt der Fokus des Vorstands auf der Bereinigung bilanzieller Altlasten. Eine priorisierte Aufgabe ist die Rückzahlung der letzten Tranche des KfW-Kredits in Höhe von 550 Millionen Euro. Der Konzern plant, die Verschuldung zu senken und ein Rating im ‚BB‘-Bereich zu erreichen.
Die Rückkehr an den Börsenplatz Frankfurt soll auch eine „Normalisierung“ im Aktionärskreis von TUI bewirken. Durch die Aussicht auf langfristig engagierte Investoren möchte das Unternehmen als Wachstumsaktie wahrgenommen werden und langfristig orientierte Aktionäre gewinnen, die eine solide Dividende wünschen. Die geplanten jährlichen Investitionen belaufen sich auf 500 Millionen Euro, um das Unternehmen zukunftsfähig zu positionieren.
TUI plant, sein Geschäft durch eine Erweiterung des Partnerkreises bei Fluggesellschaften zu stärken und die Kapazitäten zu erhöhen. Das Unternehmen strebt eine Expansion durch das Paketieren von Flügen mit Hotelübernachtungen und Städtetrips an, um mit etablierten Wettbewerbern wie Booking gleichzuziehen. Am Montag verzeichnete die TUI-Aktie im XETRA-Handel einen Anstieg um 2,15 Prozent auf 6,828 Euro.
FRANKFURT (dpa-AFX)