Immobilien

Immobilienmarkt 2023: Pfandbriefinstitute profitabel trotz Herausforderungen

Resiliente Pfandbriefbanken trotzen schwierigem Marktumfeld

Die Pfandbriefbanken, die im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) vereint sind, haben ihre Krisenfestigkeit im Geschäftsjahr 2023 bewiesen. Trotz rückläufiger Immobilienpreise und geringerer Finanzierungsaktivitäten zeigten sich die Mitgliedsinstitute profitabel und widerstandsfähig. Das schwierige Marktumfeld, geprägt von erhöhten Baukosten, Inflation und Zinsanstiegen, stellte die Branche vor enorme Herausforderungen. Dennoch konnten die Pfandbriefbanken dank angemessener Risikovorsorge und konservativen Risikostrukturen ihre Stabilität bewahren.

Besonderes Augenmerk lag auf dem deutschen Gewerbeimmobiliensektor, der stärker vom Marktabschwung betroffen war als der Wohnimmobiliensektor. Gero Bergmann, der Präsident des vdp, betonte die Resilienz des deutschen Büroimmobilienmarktes und wies darauf hin, dass es entscheidend sei, die Unterschiede zwischen dem europäischen und US-amerikanischen Markt zu berücksichtigen. Trotz der Herausforderungen wurde eine positive Entwicklung bei der Refinanzierung der Pfandbriefbanken im Jahr 2023 festgestellt, was auf das Vertrauen der Investoren in den Pfandbrief und seine rechtliche Sicherheit zurückzuführen ist.

Die Rückgänge im Immobilienfinanzierungsgeschäft im Jahr 2023 waren signifikant, mit einem gesunkenen Volumen an Immobilienkreditzusagen im Bereich von Gewerbe- und Wohnimmobilien. Insbesondere das Geschäft mit Wohnimmobilienkrediten war rückläufig. Die Pfandbriefbanken erwarten jedoch für das Jahr 2024 eine Belebung von Transaktionen und Finanzierungen. Der Pfandbrief-Umlauf stieg erstmals seit 2014 auf über 400 Mrd. Euro an, was auf eine anhaltende Nachfrage nach Pfandbriefen hinweist.

Die Pfandbriefbanken kämpfen auch mit Herausforderungen in Bezug auf die Bankenregulierung. Jens Tolckmitt, der Hauptgeschäftsführer des vdp, betonte die Notwendigkeit eines Regulierungsmoratoriums und einer Überprüfung bestehender Maßnahmen. Die Balance zwischen sinnvoller und überzogener Regulierung sei zunehmend verloren gegangen, was die Kreditvergabe hemme und das traditionelle Bankgeschäft in weniger regulierte Bereiche dränge. Es wird ein Umdenken und eine Überarbeitung der Regulatorik gefordert, um die Finanzierung der Realwirtschaft zu erleichtern und die Erreichung politischer Ziele zu unterstützen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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