Autobesitzer in Deutschland sehen sich mit steigenden Kosten für ihre Kfz-Versicherung konfrontiert. Laut dem Kfz-Versicherungsindex von Verivox ist die Autoversicherung innerhalb der letzten zwölf Monate im Durchschnitt um 20 Prozent teurer geworden, was deutlich über der allgemeinen Inflationsrate liegt. Neukunden, die nach dem Kauf eines Autos eine neue Versicherung abschließen, müssen im mittleren Preissegment durchschnittlich 18 Prozent mehr für eine Haftpflichtpolice zahlen als noch im Vorjahr. Die Preise für Teilkasko- und Vollkasko-Versicherungen sind ebenfalls um 19 bzw. 21 Prozent gestiegen.
Wolfgang Schütz, Geschäftsführer des Verivox Versicherungsvergleichs, erklärt, dass die Kfz-Versicherer vor allem aufgrund steigender Schadenkosten ihre Tarife erhöht haben, um Kosten zu decken. Obwohl die allgemeine Inflationsrate im März gesunken ist, haben die Versicherer immer noch mit Verlusten zu kämpfen. Laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verzeichneten die deutschen Kfz-Versicherer 2023 ein Defizit von über drei Milliarden Euro. Für das laufende Jahr prognostizierte der GDV einen weiteren Verlust von bis zu zwei Milliarden Euro.
Die HUK Coburg, als Marktführer bei Autopolicen, verzeichnete allein im vergangenen Jahr ein Defizit von über einer halben Milliarde Euro. Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandschef der HUK, kritisiert seit Langem die überdurchschnittlichen Preiserhöhungen der Autohersteller für Ersatzteile. Neben den Ersatzteilpreisen sind auch die Werkstatt- und sonstigen Kosten gestiegen, was zu weiteren Tariferhöhungen bei der HUK geführt hat. Verivox schätzt, dass auch andere Versicherer langfristig ihre Prämien erhöhen müssen, um wieder profitabel zu werden. Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass Autobesitzer in Deutschland auch in Zukunft mit steigenden Kosten für ihre Kfz-Versicherung rechnen müssen.