Die Baubranche in Deutschland steht vor einem zunehmenden Problem – insolvente Bauträger und Projektentwickler, die Bauvorhaben unvollendet zurücklassen. Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft meldeten im vergangenen Jahr 578 Unternehmen in der Baubranche Insolvenz an, was zu einer steigenden Anzahl von halbfertigen Bauprojekten führt. Bauherren und Immobilienkäufer sind in solchen Fällen besonders betroffen und fragen sich, wie sie sich vor solchen Risiken schützen können und welche Warnsignale sie nicht ignorieren sollten.
Um sich vor unvollendeten Bauprojekten und Insolvenzen zu schützen, ist es ratsam, potenzielle Baupartner sorgfältig zu prüfen. Referenzbauten, Online-Bewertungen und Empfehlungen können dabei hilfreiche Anhaltspunkte liefern. Zudem empfiehlt es sich, erfahrene Projektbegleiter und technische Sachverständige hinzuzuziehen, um den Bauprozess zu überwachen. Klug ausgehandelte Bauverträge mit Sicherheitsvereinbarungen, Vertragsstrafen und Baufertigstellungsversicherungen können zusätzliche Sicherheit bieten.
Bei ersten Anzeichen von Insolvenz in Bezug auf die beauftragten Bauunternehmen ist es wichtig, frühzeitig zu handeln. Grundlose Veränderungen des Firmensitzes, Gesellschafterwechsel und Entlassungswellen können Warnsignale sein, auf die Bauherren achten sollten. Regelmäßige Besuche der Baustelle und die Zusammenarbeit mit externen Projektbegleitern können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Im Falle einer Insolvenzeröffnung ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und die nächsten Schritte sorgfältig zu planen. Die Kommunikation mit dem Insolvenzverwalter und die Darstellung der Vorteile einer Vertragserfüllung können dazu beitragen, dass das Bauvorhaben trotz Insolvenz fortgesetzt wird. Besondere Vorsicht ist bei der Abgabe von Kündigungserklärungen geboten, da insolvenzabhängige Klauseln rechtlicher Prüfung bedürfen.