Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich optimistisch zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands trotz der aktuellen Herausforderungen. Er betonte, dass Deutschland die turbulenten Zeiten erfolgreich bewältige. Scholz wies darauf hin, dass die Inflation auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren sei und Experten sinkende Zinsen prognostizierten. Zudem hob er die hohe Beschäftigungsquote hervor und erwähnte die steigende Produktion in wichtigen Branchen wie der Automobilindustrie, Chemieindustrie und dem Bauwesen.
Allerdings gab der Bundeskanzler zu, dass Deutschland mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum für dieses Jahr nicht zufrieden sein könne. Dies sei nicht nur auf externe Faktoren wie die globale Konjunktur, steigende Energiepreise und Zinsen zurückzuführen, sondern auch auf interne Probleme wie den Arbeitskräftemangel, bürokratische Hürden und Investitionsdefizite in Infrastruktur und Digitalisierung.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, kündigte Scholz Maßnahmen an, um qualifizierte Arbeitskräfte ins Land zu holen, darunter das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz und den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Zudem setze er sich dafür ein, Anreize zu schaffen, damit Menschen über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Die Bundesregierung arbeite daran, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, die Bau von Stromleitungen zu beschleunigen und den Investitionsstau aufzulösen.
Scholz betonte zudem die Bedeutung einer europäischen Kapitalmarktunion für das Wachstumspotenzial Europas im Vergleich zu den USA. In Brüssel werde intensiv daran gearbeitet, die europäischen Kapitalmärkte enger zusammenzuführen, um Unternehmen mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen in den grünen und digitalen Wandel zu bieten.