Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hielt am Samstagmittag eine 72-minütige Rede vor den Delegierten des FDP-Bundesparteitages in Berlin-Kreuzberg, ohne Manuskript und Krawatte. Lindner betonte mehrmals die „Wirtschaftswende“, ein 12-Punkte-Programm der FDP-Spitze. Er lobte bescheidene Erfolge der Ampel-Koalition als Teil dieser Wirtschaftswende und warnte vor Schwarzsehern und Gesundbetern.
Eine peinliche Episode ereignete sich bei einem Treffen des Internationalen Währungsfonds in Washington, als Deutschland auf einer Folie an der Friedrichstraße als Symbol für Wirtschaftsschwäche dargestellt wurde. Lindner kritisierte auch die Berliner Stadtregierung, insbesondere Familienministerin Lisa Paus, wegen ihrer Kindergrundsicherungsvorschläge.
Lindner griff EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an und zeigte sich besorgt über die geopolitische Lage und die Effizienz in der Wirtschaftspolitik. Weiterhin übte er Kritik an anderen Parteien wie der SPD, CDU und CSU und betonte die Bedeutung wirtschaftlicher Stärke für die Geopolitik.
Die Rede erhielt starken Applaus von den Delegierten, insbesondere für Lindners Betonung der Wirtschaftswende als Demokratiefördergesetz. Lindner schloss seine Rede mit der Feststellung, dass die FDP die einzige Kraft der Freiheit in Deutschland sei.