Der Preisverfall bei unsanierten Häusern scheint gebremst zu sein, wie eine Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt. Frühere Ängste vor hohen Energiekosten und Unsicherheit bezüglich des Heizungsgesetzes führten zu einem starken Rückgang der Preise. Experten wie Sören Gröbel von JLL Deutschland erklären, dass die Kosten für energetische Sanierungen nun fast nahezu direkt vom Kaufpreis abgezogen werden. Zu beachten ist, dass sich Baukosten stabilisiert haben und in einigen Bereichen sogar leicht rückläufig sind. Ebenso haben sich Finanzierungskosten nach einem vorherigen Anstieg stabilisiert, was dazu geführt hat, dass der Preisverfall vorerst gestoppt ist.
Die Unterschiede in den Preisen von Mehrfamilienhäusern mit den besten und schlechtesten Energieeffizienzklassen haben sich verringert. Im ersten Quartal 2024 lag der Preisunterschied im Mittel bei 25,1 Prozent im Vergleich zu 26,9 Prozent im Schlussquartal 2023. Darüber hinaus wurde in der Analyse auch der Preisabschlag von Gebäuden der besten Energieeffizienzklassen ermittelt. Die Studie zeigt, dass der Preisabfall bei unsanierten Häusern, der im zweiten Halbjahr 2021 begann, seit dem Frühjahr 2023 gestoppt ist.
Eine verstärkte Fokussierung auf einen geringen Energieverbrauch von Immobilien durch Käufer ist auf den Anstieg der Energiepreise und die Unsicherheit aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben zurückzuführen. Man geht davon aus, dass die Preisdifferenzen zwischen energieeffizienten und älteren Gebäuden zunehmen können. Insbesondere in ländlich geprägten Regionen, wo sich energetische Sanierungskosten für Vermieter möglicherweise nicht rentieren, könnten höhere Preisabschläge zu beobachten sein. Dies könnte zu einer weiteren Vergrößerung der Kluft zwischen alten und neuen Immobilien führen.