Mercedes-Benz, der renommierte Autobauer, hatte einen deutlich schwächeren Jahresstart als erwartet aufgrund von Problemen in den Lieferketten und Modellwechseln. Besonders der Absatzrückgang bei den Top-Modellen wie der S-Klasse wirkte sich negativ auf den Gewinn im ersten Quartal aus. Trotz dieser Herausforderungen zeigte sich das Management um CEO Ola Källenius zuversichtlich und hielt an den Jahresprognosen fest.
Die Aktie von Mercedes-Benz verzeichnete einen spürbaren Rückgang, wobei sie am Handelsschluss via XETRA um 5,15 Prozent auf 70,94 Euro fiel. Analysten wie Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC äußerten Bedenken hinsichtlich der Profitabilität der Pkw-Sparte, die unter den Erwartungen lag. Dennoch wurden die Aussagen zum Ausblick als beruhigend eingestuft, so UBS-Experte Patrick Hummel.
Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um fast 30 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro sank. Vor allem die operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Bereich Pkw fiel überraschend deutlich um 5,8 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent. Finanzchef Harald Wilhelm bezeichnete das Quartal als herausfordernd, zeigte jedoch Optimismus für eine Verbesserung im weiteren Jahresverlauf.
Der Absatzrückgang und Modellwechsel bei den Top-Modellen führten dazu, dass Mercedes-Benz im ersten Quartal 8 Prozent weniger Autos absetzte als im Vorjahr. Obwohl die Preisdurchsetzung auf hohem Niveau blieb, verringerten sich die Verkäufe aufgrund der Modellerneuerungen. Lieferengpässe bei 48-Volt-Batterien wirkten sich ebenfalls negativ aus. Die Van-Sparte konnte die Pkw-Schwäche teilweise ausgleichen, jedoch wird für diese Sparte eine schwächere Entwicklung im Jahresverlauf prognostiziert.
Insgesamt sank der Konzerngewinn von Mercedes-Benz um rund ein Viertel auf 3,03 Milliarden Euro. Trotz dieser Herausforderungen bestätigte das Unternehmen die Jahresprognosen und erwartet eine Verbesserung der aktuellen Situation im weiteren Verlauf des Jahres. Faktoren wie Lieferengpässe und China’s Immobiliensektor könnten jedoch weiterhin Einfluss auf die Performance von Mercedes-Benz haben.