Die Kurse der Kryptoanlagen haben unter der Aussicht auf langfristig höhere Zinsen gelitten, wobei der Bitcoin-Preis aktuell bei rund 58.600 Dollar liegt. Dies markiert den stärksten monatlichen Rückgang seit dem Zusammenbruch des FTX-Imperiums von Sam Bankman-Fried. Seit seinem Rekordhoch von über 73.000 Dollar Mitte März hat der Bitcoin bereits einen Rückgang von 20 Prozent verzeichnet.
Die Spekulationshoffnungen rund um Bitcoin-ETFs sind abgeflaut, was zu einem Rückgang führt, der möglicherweise auf von einigen Händlern wahrgenommene Risiken in der globalen makroökonomischen Umgebung zurückzuführen ist. Das Debüt von Bitcoin- und Ether-ETFs in Hongkong am Dienstag hat bisher keine signifikante Unterstützung geliefert, da das Handelsvolumen der sechs Produkte am ersten Tag zwar beträchtlich war, aber im Vergleich zu den in den USA gestarteten Produkten von nur 4,6 Milliarden Dollar im Januar verschwindend gering ist.
Ein Rückgang der Nachfrage von ETF-Investoren hat ebenfalls den Markt belastet. Im April wurden allein aus fast einem Dutzend US-Bitcoin-ETFs netto 182 Millionen Dollar abgezogen, nach einem Nettomittelzufluss von 4,6 Milliarden Dollar im März. Am Mittwoch wurden sogar netto 564 Millionen Dollar abgezogen. Dies war der größte Rückgang seit der Einführung der Produkte im Januar. Trotz dieser Momentaufnahme gibt es Stimmen, die die ETF-Nachfrage insgesamt als gesund bezeichnen.
Das sogenannte Halving, bei dem sich regelmäßig die Entlohnung halbiert, die Bitcoin-Miner für die Herstellung von Bitcoin erhalten, hat bisher keine erkennbare Unterstützung für die Preise geliefert. Einige Marktbeobachter vermuten, dass der jüngste Abwärtstrend auf vermehrte Gewinnmitnahmen zurückzuführen ist. Auch wenn einige darauf hinweisen, dass der Bitcoin-Preis historisch gesehen im Mai um durchschnittlich 20 Prozent gefallen ist, gibt es Optimisten, die darauf vertrauen, dass sich die Kurse früher oder später erholen werden.