Fed-Chef Jerome Powell gab den Märkten nach der Zinssitzung der Notenbank Fed die erwartete Nachricht: Es gebe keine Anzeichen für eine stagnierende Wirtschaft mit anhaltender Inflation, auch bekannt als „Stagflation“. Diese Klärung wirkte beruhigend auf die Märkte, die zunächst positiv reagierten, aber die Gewinne im weiteren Handelsverlauf wieder abgaben. Die Entscheidung der Fed, die Zinssätze unverändert zu lassen, führte zu einer gewissen Gelassenheit bei den Anlegern hinsichtlich der Zinspolitik.
Obwohl die Inflation in den USA im Februar und März auf 3,5 Prozent gestiegen ist, betonte Powell, dass die Wirtschaft weiterhin mit einem Wachstum von rund 3 Prozent im Jahr voranschreitet und die Arbeitslosenquote niedrig bleibt. Dieser positive Ausblick deutet darauf hin, dass die anfänglichen Erwartungen von sechs Zinssenkungen in diesem Jahr möglicherweise nicht eintreten. Die Sorgen um die Immobilienmärkte in Bezug auf sinkende Immobilienpreise bei hohen Finanzierungskosten wurden zwar erwähnt, aber die Ausfälle halten sich trotzdem im Rahmen.
Die DZ Bank reduzierte ihre Einschätzung darauf, dass nur noch eine Zinssenkung im Dezember erwartet wird. Die Unsicherheit bezüglich der Zinspolitik bleibt bestehen, da die Fed für dieses Jahr noch vier Zinssitzungstermine hat. Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich die schwächere wirtschaftliche Lage im Euroraum berücksichtigen und ihre Leitzinsen möglicherweise vor der Fed senken. Die kommenden Zinstermine werden daher aufmerksam verfolgt.
Die Zinspolitik hat vorerst eine untergeordnete Bedeutung für die Aktienmärkte, während das Interesse hauptsächlich auf Wirtschafts- und Unternehmensdaten gerichtet ist. Positive Nachrichten von Unternehmen wie Amazon mit einem starken Quartalsgewinn und der Rückgang der Ölpreise aufgrund eines erhöhten Angebots haben die Märkte zusätzlich beeinflusst. Die Entwicklung der Aktienmärkte bleibt jedoch von weiteren wirtschaftlichen Indikatoren abhängig, und die Zentralbanken behalten die weitere Zinsentwicklung genau im Auge.