Die US-Regierung hat Berichten zufolge Schritte unternommen, um die Cannabis-Gesetze auf Bundesebene zu lockern. Das Justizministerium hat eine Überprüfung eingeleitet und empfohlen, dass die Einstufung von Cannabis geändert wird, um den Konsum dieser Substanz als weniger schwere Straftat zu betrachten. Eine mögliche Neuklassifizierung würde bedeuten, dass Cannabis ähnlich wie Ketamin und Testosteron betrachtet wird, mit einem moderaten bis geringen Potenzial für Abhängigkeit. Dies würde jedoch keine Legalisierung auf Bundesebene bedeuten, was weiterhin zu unterschiedlichen Gesetzen auf Bundesstaatsebene führen würde.
Obwohl eine potenzielle Änderung der Cannabiseinstufung keine bundesweite Legalisierung impliziert, hätte sie dennoch weitreichende Auswirkungen. Die Lockerung der Gesetze könnte die Forschung und medizinische Anwendung von Cannabis erleichtern und würde auch Investitionen in die Branche einfacher machen. Gegenwärtig verweigern viele Banken Cannabisunternehmen aufgrund von Bundesrecht die Zusammenarbeit, und Aktien von Unternehmen wie Tilray, Trulieve Cannabis und Green Thumb Industries stiegen nach den Berichten erheblich an.
Präsident Joe Biden hatte bereits 2022 die Überprüfung der Cannabiseinstufung angestoßen. Diese Entscheidung erhält vor der bevorstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahl im November eine politische Dimension, da die Cannabiseinstufung Schwarze und Weiße in den USA betrifft. Afroamerikaner waren im Jahr 2022 trotz vergleichbarem Konsum von Marihuana in einem unverhältnismäßig hohen Maße von Festnahmen aufgrund von Marihuanabesitz betroffen, was die Bedeutung der Diskussion um die Cannabiseinstufung für verschiedene Wählergruppen verdeutlicht.