In Budapest haben die Staats- und Regierungschefs der EU ein entscheidendes Treffen abgehalten, um die wirtschaftliche Zukunft Europas zu sichern. Im Mittelpunkt stand ein umfassender Bericht des ehemaligen EZB-Chefs Mario Draghi, der im Auftrag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erstellt wurde. Draghi fordert massive Investitionen in die Bereiche Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz. Besonders brisant ist die drohende Gefahr eines Wirtschaftskriegs mit den USA unter dem künftigen Präsidenten Donald Trump, der im Wahlkampf bereits angekündigt hat, neue Zölle auf Importe einzuführen, was die europäische Wirtschaft stark belasten könnte, wie [Merkur](https://www.merkur.de/politik/eu-will-wirtschaftskrieg-mit-usa-unter-trump-verhindern-zr-93399811.html) berichtete.
Die Gespräche in Budapest drehten sich nicht nur um die drohenden Zölle, sondern auch um die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, die durch hohe Subventionen aus den USA und China unter Druck geraten. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer betonte die Notwendigkeit, einen Wirtschaftskrieg zu vermeiden und klare Verhandlungsregeln zu etablieren. Die Staats- und Regierungschefs forderten die Europäische Kommission auf, bis Juni eine umfassende Strategie zur Vertiefung des Binnenmarktes vorzulegen, um Innovation und Wachstum zu fördern.
Investitionen und Finanzierung im Fokus
Draghi wies darauf hin, dass Europa dringend in seine Infrastruktur investieren muss, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Finanzierung dieser Investitionen bleibt jedoch ein strittiges Thema. Deutschland lehnt eine neue Schuldenaufnahme ab, während andere Länder diese Option in Betracht ziehen. Die Staats- und Regierungschefs sind sich einig, dass sowohl öffentliche als auch private Mittel mobilisiert werden müssen. In der Abschlusserklärung des Treffens wurde betont, dass alle verfügbaren Instrumente genutzt werden sollen, um die notwendigen Gelder zu beschaffen.
Die Diskussion über die Finanzierung wird durch die Tatsache verstärkt, dass in der EU etwa 33 Billionen Euro an privaten Ersparnissen vorhanden sind, die größtenteils in Bargeld und Einlagen liegen. Jährlich fließen rund 300 Milliarden Euro an Ersparnissen ins Ausland, vor allem in die USA. Ursula von der Leyen forderte daher dringend Fortschritte beim Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte, um mehr privates Geld für wertvolle Investitionen zu mobilisieren.
Die geopolitischen Herausforderungen
Die geopolitischen Herausforderungen, die sich aus der möglichen Präsidentschaft Trumps ergeben, sind nicht zu unterschätzen. Draghi warnte, dass die Beziehungen zwischen Europa und den USA sich stark verändern könnten. Die EU muss nun proaktiv handeln, um ihre Interessen zu wahren und sich auf die neuen Bedingungen einzustellen. Die Staats- und Regierungschefs sind sich einig, dass Europa nicht länger abwarten kann, sondern selbst aktiv werden muss, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EU vor einer entscheidenden Phase steht. Die Staats- und Regierungschefs haben erkannt, dass sofortige Maßnahmen erforderlich sind, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und sich gegen die drohenden Herausforderungen aus den USA zu wappnen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine starke und resiliente europäische Wirtschaft zu stellen, wie [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/eu-will-wirtschaft-staerken-104.html?womort=Wirtschaft) berichtete.