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Ab dem 1. Januar 2025 müssen neue Wohnhäuser in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit Solaranlagen ausgestattet werden. Dies ist Teil einer neuen Regelung, die von der Landesregierung als wichtiger Schritt zur Förderung erneuerbarer Energien angesehen wird. Neuerrichtete Wohnhäuser müssen mindestens 30 Prozent ihrer Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen belegen, wie Ruhr24 berichtete.
In den Jahren 2020 bis 2023 wurden in NRW jährlich durchschnittlich 15.600 neue Wohnhäuser fertiggestellt. Die Regierung erwartet durch die neu installierten Solaranlagen eine zusätzliche Leistung von 130 bis 270 Megawatt pro Jahr. Eine typische Solaranlage auf einem Einfamilienhaus hat eine Kapazität von etwa 10 Kilowatt. Ferner müssen auch Bestandsgebäude berücksichtigt werden: Für Dächer, die ab 2026 erneuert werden, gilt ebenfalls die Solarpflicht. Diese betrifft jedoch nur geeignete Flächen, die keine Fenster oder starke Verschattungen aufweisen.
Erwartete Entwicklungen bei der Solarnutzung
Bis Anfang November 2023 waren in NRW Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von über 11.500 Megawatt installiert. Außerdem könnten bis Ende 2024 weitere 2.200 Megawatt hinzukommen. Die Landesregierung plant, bis 2030 eine Kapazität von mindestens 21.000 Megawatt zu erreichen, mit der Möglichkeit eines Ausbaus auf bis zu 27.000 Megawatt unter optimalen Bedingungen. Zudem soll die Nutzung von Freiflächen für Solaranlagen intensiviert werden.
Die wirtschaftliche Perspektive von Photovoltaikanlagen zeigt, dass sie sich in der Regel innerhalb von 15 bis 20 Jahren amortisieren. Hohe Installationskosten, niedrige Erträge durch Verschattungen oder ungünstige Dachausrichtungen sowie sinkende Strompreise können die Amortisationszeit jedoch verlängern. Der eigene Energiebedarf spielt ebenfalls eine Rolle: Ein höherer Stromverbrauch führt zu mehr Vorteilen durch die eigene Nutzung der Solaranlage, wie Wohneigentum NRW anmerkt. Trotz dieser Herausforderungen gelten PV-Anlagen oft als lohnende Investition, besonders da die Preise relativ niedrig sind und die Einspeisevergütungen für überschüssigen Strom 2023 verbessert wurden.