
Westliche Sanktionen lassen Russlands Schattenflotte unter Druck geraten. Während Chinas Hafenbetreiber Shandong Port Group ein Andockverbot für russische Öltanker ausgesprochen hat, bestätigt Wladimir Putin, dass die Sanktionen Wirkung zeigen. Die betroffenen Häfen in der Provinz Shandong sind von großer Bedeutung, da sie viele Raffinerien beherbergen. Schiffe, die auf der Sanktionsliste der OFAC stehen, dürfen dort nicht andocken, entladen oder Dienstleistungen erhalten. Zugleich zeigt sich eine steigende Inflation in Russland, die Leitzinsen haben Rekordniveau erreicht, was zu einer bevorstehenden Insolvenzwelle in der Luftfahrt führen könnte.
In Bezug auf den Ölhandel haben die G7-Nationen einen Preisdeckel von 60 US-Dollar pro Barrel eingeführt, um Russlands Einnahmen zu schmälern. Auch wenn Russland zeitweise Öl über dem Preisdeckel verkauft hat, was Milliarden in die Wirtschaft brachte, vermeldeten chinesische Banken zunehmend, dass sie die Zusammenarbeit mit sanktionierten russischen Finanzinstituten verweigern. Dennoch sind Chinas Exporte nach Russland im Oktober 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 Prozent gestiegen, während die Importe aus Russland um 4,3 Prozent sanken, wie [fr.de](https://www.fr.de/wirtschaft/china-laesst-putin-haengen-neuer-schlag-gegen-russlands-wirtschaft-zr-93507176.html) berichtete.
Russland und die Schattenflotte
Ein aktueller Vorfall verdeutlicht die Risiken, die von der Schattenflotte Russlands ausgehen. Der Öltanker „Eagle S“ wird verdächtigt, die Unterwasserstromleitung Estlink 2 in der Ostsee beschädigt zu haben, was zu einer Untersuchung durch finnische Ermittler führte. Diese entdeckten eine mehrere Dutzend Kilometer lange Schleifspur am Meeresboden. Der Tanker wurde festgesetzt und an Bord fanden die Ermittler Fernmeldeaufklärung sowie einen vermissten Anker. Finnland vermutet, dass das Schiff Teil von Russlands Schattenflotte ist, die aus alten, oft ausrangierten Tankern besteht, die genutzt werden, um westliche Sanktionen zu umgehen, wie [zdf.de](https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/russland-oel-schattenflotte-sanktionen-putin-hybrider-krieg-100.html) berichtete.
Die Schattenflotte umfasst mittlerweile weit mehr als 1.000 Schiffe und wird nicht nur für den Ölexport eingesetzt, sondern auch für verdeckte Angriffe. Experten warnen, dass die Schiffe, die oft nicht modernisiert sind, ein Sicherheits- und Umwelt-Risiko darstellen. Zudem plant die NATO, ihre militärische Präsenz in der Ostsee zu erhöhen, um mögliche weitere Beschädigungen an Unterseekabeln zu verhindern. Während Russland 17 Prozent der globalen Öltankerflotte kontrolliert, prognostizieren Analysten trotz der bestehenden Sanktionen für 2024 russische Öleinnahmen von 193 Milliarden US-Dollar.