Die wirtschaftliche Situation in Russland verschärft sich, was Wladimir Putin als „alarmierendes Signal“ bezeichnete. Die Inflation wird als ernsthaftes Problem eingestuft, während die russische Wirtschaft Anzeichen einer „gewissen Überhitzung“ zeigt. Besonders auffällig ist der Anstieg der Wodkapreise, die seit dem 1. Januar 2025 um 17% gestiegen sind. Der Mindestpreis für einen halben Liter Wodka wurde von 299 Rubel auf 349 Rubel angehoben (ca. 2,66 Euro auf 3,10 Euro).
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind drückend, da das Durchschnittsgehalt in Russland bei rund 800 Euro liegt. Zudem erreichten die Wodkaverkäufe zwischen Januar und Oktober 2024 mit 625 Millionen Litern ein Rekordniveau, was einem Anstieg von über 15% seit 2017 entspricht. Experten führen die Preiserhöhungen auf mehrere Faktoren zurück, darunter hohe Importpreise, steigende Logistikkosten und einen schwächeren Rubel. Die Inflation lag im Jahr 2023 bei etwa 7% und beträgt aktuell 9,5%. Umgegenzuwirken, hat die Zentralbank die Leitzinsen auf einen Rekordwert von 21% angehoben, was die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet, wie Statista berichtete.
Preisanstiege bei Lebensmitteln und weitere wirtschaftliche Herausforderungen
Die Preiserhöhungen betreffen nicht nur Wodka; auch Lebensmittelpreise steigen signifikant. Butter verteuerte sich um 25%, Kartoffeln um nahezu 95% und Olivenöl um etwa 31%. Zudem fühlen sich viele Russen in der Weihnachtssaison finanziell belastet. Ökonomen warnen vor einer Überhitzung der Wirtschaft, während der Kohlesektor in einer Krise steckt. Besonders betroffen sind auch die Autohersteller, der Immobilienbau und der Nicht-Lebensmitteleinzelhandel, die verstärkt staatliche Hilfe anfordern.
Der nationale Wohlstandsfonds hat mittlerweile den niedrigsten Stand seit 2008 erreicht. Die westlichen Sanktionen erschweren sowohl den Import als auch den Export von Waren, was Russland dazu zwingt, Methoden wie eine Schattenflotte beim Ölverkauf zu nutzen, die jedoch zu zusätzlichen Kosten führt.
