Die wirtschaftliche Lage in Russland wird zunehmend angespannt, was durch eine stetig steigende Inflationsrate und die anhaltenden finanziellen Belastungen des Ukraine-Kriegs bedingt ist. Laut einem Bericht von fr.de erreichte die Inflationsrate im Dezember 2024 9,50 %, nachdem sie im November bei 8,90 % lag. Experten prognostizieren eine weitere Erhöhung, wobei Liam Peach von Capital Economics eine Inflationsrate von 10,50 % für Anfang 2025 erwartet. Diese Entwicklung verstärkt die Besorgnis über die Effektivität der Maßnahmen der russischen Zentralbank zur Bekämpfung der Inflation, die derzeit bei einem Leitzins von 21 % verharrt.
Die Herausforderungen in der russischen Wirtschaft bleiben angesichts des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Militärausgaben ungelöst. Der Kreml investierte 2024 etwa 10 Billionen Rubel (rund 100 Milliarden Dollar) in das Militär, und auch für 2025 sind hohe Staatsausgaben geplant. Diese Ausgaben haben nicht nur die Inflation angeheizt, sondern führen auch dazu, dass Unternehmen, besonders im großen und mittelständischen Bereich, unter ökonomischen Druck geraten. Zwischen Juli und September 2024 war ein Zahlungsverzug von 19 % bei großen und mittelgroßen Unternehmen und von 25 % bei kleinen Unternehmen zu verzeichnen.
Leitzinsanhebung durch die Zentralbank
Die russische Zentralbank, unter der Leitung von Elwira Nabiullina, hat eine elastische Geldpolitik verfolgt, um die negativen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sowie die westlichen Sanktionen auf die heimische Wirtschaft abzufedern. Dennoch wird die Prognose für die Inflation im Jahr 2024 auf 6,5 bis 7,0 Prozent angehoben, während eine Senkung auf 4,0 bis 4,5 Prozent für 2025 angestrebt wird. Die neue Geldpolitik könnte für Unternehmen weitere finanzielle Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere wenn die Zinsen weiterhin steigen.
