Wirtschaft

Berlin im Verkehrschaos: Warnstreik legt Nahverkehr lahm!

Am kommenden Montag, den 22. Januar 2025, wird es zu erheblichen Einschränkungen im Berliner Nahverkehr kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, was dazu führen wird, dass Busse, Straßen- und U-Bahnen in der Hauptstadt weitgehend stillstehen werden. Dieser Warnstreik ist eine Reaktion auf die sogenannten „Verzögerungsstrategien“ des Vorstands der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Verdi kritisiert, dass die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot unterbreitet hat. Die Gewerkschaft fordert eine monatliche Gehaltserhöhung von 750 Euro, sowie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienstzulage von 300 Euro und eine Schichtzulage von 200 Euro. In Summe belaufen sich die Forderungen auf 250 Millionen Euro jährlich. Die Personalkosten der BVG lagen 2023 bei rund 820 Millionen Euro.

Stellungnahme der BVG

Jenny Zeller-Grothe, Personalvorständin der BVG, bezeichnete die Forderungen zudem als „nicht finanzierbar“. Sie räumte jedoch ein, dass es Nachholbedarf beim Thema Entgelt gibt. Die BVG hat derzeit eine 37,5-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die letzte Entgeltrunde fand vor dem Ukraine-Krieg und der damit verbundenen hohen Inflation statt.

Insgesamt sind bis zum 10. April sechs Verhandlungstermine angesetzt, wobei die nächste Gesprächsrunde für den 31. Januar geplant ist. In dieser Sitzung will die BVG ein Angebot vorlegen. Es ist zudem zu erwähnen, dass Verdi bereits im vergangenen Jahr zwei Mal zu Warnstreiks aufgerufen hatte, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Einigung im April 2023 beinhaltete unter anderem mehr Wendezeit, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Zusätzlich berichten rbb24, dass die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der BVG gescheitert sind. Verdi-Mitglieder wurden zur Bewertung der ersten Tarifrunde aufgerufen, und die BVG hat bisher kein Angebot vorgelegt, erkennt jedoch den Nachholbedarf bei der Bezahlung an. Verdi begründet die Forderungen mit einem „faktischen Reallohnverlust“ seit der letzten Entgeltrunde im Jahr 2021. Berlin belegt dabei deutschlandweit den letzten Platz in der Bezahlung.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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