Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, hat sich zu den aktuellen Zinsentwicklungen in den USA und der Eurozone geäußert. Seinen Einschätzungen zufolge wird die Europäische Zentralbank (EZB) voraussichtlich die Leitzinsen weiter senken, während die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) keine Änderungen vornehmen wird. Greil erwartet insgesamt vier Leitzinssenkungen durch die EZB in diesem Jahr, was doppelt so viele sind wie von der Fed prognostiziert.
Greil weist zudem auf eine höhere Inflationsgefahr in den USA im Vergleich zur Eurozone hin. Dies führt dazu, dass sich die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone ausweitet, was den Dollar stützt. In diesem Zusammenhang stehen in der kommenden Woche bedeutende Konjunkturdaten auf der Agenda, darunter der Ifo-Geschäftsklimaindex und die Einzelhandelsumsätze in Deutschland.
Wichtige Konjunkturdaten im Überblick
- Deutschland:
- Ifo-Geschäftsklima für Januar und Einzelhandelsumsätze für Dezember am Montag
- Vorläufiges Bruttoinlandsprodukt für Q4 2024 am Donnerstag
- Arbeitsmarktzahlen und vorläufige Inflationsdaten für Januar am Freitag
- Eurozone:
- Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftsvertrauen für Januar am Donnerstag
- USA:
- Verbrauchervertrauen und Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter am Dienstag
- Bruttoinlandsprodukt für Q4 2024 am Donnerstag
- Neue Kerninflationsdaten für Dezember am Freitag
- Asien:
- Einkaufsmanagerindizes für Januar aus China am Montag und Freitag
- Japan:
- Arbeitsmarkt-, Industrie- und Einzelhandelsdaten für Dezember am Freitag
Die Leitzinsen sind entscheidend für die Geldpolitik und das Wirtschaftswachstum. Sie geben die Bedingungen vor, zu denen Kreditinstitute Geld bei Noten- und Zentralbanken leihen können. Laut den Informationen von finanzen.net ist es das Ziel der Zentral- und Notenbanken, ein stabiles Preisniveau und eine niedrige Inflationsrate zu erreichen. Dabei beeinflussen sie die Zinsverhältnisse am Geldmarkt durch die Festsetzung von Zinssätzen.
Zu den verantwortlichen Institutionen gehören unter anderem die EZB für die Eurozone, die Bank of England, die US-Zentralbank Fed sowie die Bank of Japan. Wesentliche Zinssätze umfassen den Einlagenzins, den Spitzenrefinanzierungssatz und die Federal Funds Rate.
