Wirtschaft

Gastronomie belebt Innenstädte: 40% der Besucher suchen Genuss!

Restaurants, Cafés und Bars gewinnen zunehmend an Bedeutung in deutschen Innenstädten. Laut einer aktuellen Umfrage geben 40 Prozent der Passanten gastronomische Angebote als Motiv für ihren Besuch der Innenstädte an. Diese Zahl zeigt einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren: 2022 lag der Anteil bei 35 Prozent und 2020 bei nur 26 Prozent. Der Geschäftsführer des IFH, Boris Hedde, betont, dass insbesondere bei jüngeren Menschen die Nachfrage nach Gastronomie gestiegen ist. Der Wunsch nach Treffen und persönlichem Austausch hat sich verstärkt.

Die Studie „Vitale Innenstädte“ basiert auf einer repräsentativen Befragung von 68.451 Personen in 107 deutschen Städten, die im vergangenen Herbst durchgeführt wurde. Das häufigste Besuchsmotiv bleibt das Einkaufen, welches von 61 Prozent der Umfrageteilnehmer genannt wurde. Dabei konnten die Teilnehmer mehrere Gründe für ihren Besuch angeben. Um die Innenstädte nachhaltiger zubeleben, besteht Bedarf an Maßnahmen gegen Leerstand und zur Verbesserung der Infrastruktur, wie etwa der Bereitstellung von Toilettenangeboten.

Rolle der Gastronomie in der Stadtentwicklung

Eine weitere Studie, die von IFH KÖLN und METRO durchgeführt wurde, befragte 250 Gastronom:innen zur aktuellen Situation und zu den Anforderungen an den Standort Innenstadt. Diese Umfrage zeigt, dass die Gastronomie als zentraler Faktor für die Belebung von Innenstädten identifiziert wird. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Motiven, die für den Besuch von Innenstädten entscheidend sind, dazu zählen kulinarische Erlebnisse, Ausgehen und Einkaufsbummel. Rund 60 Prozent der Gastronom:innen beurteilen die gegenwärtige Lage als mittelmäßig bis sehr schlecht.

Ein großes Problem ist der Fachkräftemangel, den 71 Prozent der Befragten als entscheidend nennen. Zudem haben 52 Prozent der Gastronom:innen Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden. Hohe Mieten für attraktive Standorte werden von 46 Prozent kritisiert, während 43 Prozent eine intransparente Vergabe von Standorten bemängeln. Wichtige Standortfaktoren umfassen Sauberkeit, Ambiente, Kundenzahl, die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs und die Erreichbarkeit für Zulieferer. Viele Gastronom:innen fordern einfachere gesetzliche Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren. Ein Vorschlag zur Verbesserung des Dialogs zwischen Gastronomie und Politik ist die Schaffung eines städtischen Gastrobeauftragten.

Für weiterführende Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Einkaufs- und Gastronomieangebote in Innenstädten verweisen wir auf die Berichterstattung von Süddeutsche Zeitung sowie die Studie von IFH KÖLN.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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