
Am 6. März 2025 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins zum sechsten Mal gesenkt, um die Wirtschaft in der Eurozone zu stimulieren. Die Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt führt zu einem neuen Zinssatz von 2,5 Prozent für Großbanken. Diese Maßnahme ist Teil einer Reihe von Zinssenkungen, die seit neun Monaten regelmäßig vorgenommen werden, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/ezb-zinsentscheid-zinssenkung-inflation-zoelle-100.html) berichtete.
Die Banken hatten sich im Vorfeld auf diese Zinssenkung vorbereitet. Ein Überblick von FMH zeigt, dass die Festgeldzinsen derzeit bei etwa 2 Prozent liegen, während die Darlehenszinsen für Immobilien zwischen 3,5 und 4 Prozent variieren. Die niedrigeren Zinsen sollen zu einer höheren Kreditaufnahme und einer steigenden Geldmenge führen. Dennoch könnte eine steigende Geldmenge inflationäre Tendenzen hervorrufen, insbesondere wenn das Angebot an Waren und Dienstleistungen konstant bleibt.
Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten
Die EZB strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Aktuell liegt die Inflationsrate bei 1,7 Prozent bis September 2024 und stieg im Januar 2025 auf 2,5 Prozent, bevor sie im Februar 2025 auf 2,4 Prozent sank. Innerhalb der EZB gibt es unterschiedliche Interessen: Deutsche Vertreter plädieren für Vorsicht bei weiteren Zinssenkungen, während Vertreter aus südeuropäischen Ländern und Frankreich eine risikofreudigere Haltung einnehmen. Diese Teilung in Europa wird durch unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen beeinflusst, wobei Deutschland stark besorgt über Inflation ist, was auf historische Erfahrungen zurückzuführen ist.
Die wirtschaftliche Lage in Europa, insbesondere in Deutschland, zeigt ein schwaches Wachstum. Externe Faktoren wie der Ukraine-Krieg, Sanktionen gegen Russland und Konflikte mit China haben zu steigenden Rohstoff- und Energiepreisen geführt. Die geplante Aufrüstung europäischer Staaten könnte kurzfristig Wachstum und Beschäftigung fördern, langfristig jedoch zu hohen Staatsverschuldungen führen. Die niedrigen Zinsen erleichtern den Staaten zudem die Kreditaufnahme für Rüstungsprogramme, wie [nzz.ch](https://www.nzz.ch/wirtschaft/die-ezb-reduziert-die-leitzinsen-auf-25-prozent-bald-stehen-wegweisende-diskussionen-und-entscheidungen-an-ld.1873602) anmerkte.
Parallel dazu bleibt die Inflation in der Euro-Zone hoch, während die Wirtschaft schwächelt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde setzt die Zinssenkungen fort, und seit Juni 2023 wurden die Zinsen in sechs Schritten um insgesamt 1,5 Prozentpunkte gesenkt. Die EZB erwartet für die Gesamtinflation einen Wert von 2,3 Prozent für 2023 und 2,0 Prozent für 2027. Angesichts der aktuellen Lage hat die Diskussion über zukünftige Leitzinsen in der EZB begonnen, wobei die Geldpolitik als „spürbar weniger restriktiv“ eingestuft wird.