
Die Bauwirtschaft in Vietnam steht gegenwärtig vor erheblichen Herausforderungen, da zahlreiche Verkehrsinfrastrukturprojekte parallel durchgeführt werden. Trotz der großflächigen Entwicklungen wird die Bauqualität, Arbeitssicherheit sowie Verkehrssicherheit und Umwelthygiene an vielen Stellen nur unzureichend gewährt. Dies hat zu mehreren Arbeitsunfällen und Bauvorfällen geführt, darunter der Herabfall von Trägern an der Dai-Ninh-Brücke in der Provinz Lam Dong und der Einsturz der Schrägseilbrücke Binh Phong Thanh in der Provinz Long An. Auch andere Projekte, wie die Hängebrücke Son Lang in Binh Phuoc sowie das Absinken der Straße an der Hoa Binh-Brücke im Bezirk Chau Thanh in Tay Ninh, zeigen die gravierenden Mängel in der Branche auf, wie vietnam.vn berichtet.
Witterungsbedingungen und mangelnde Aufmerksamkeit von Investoren und Projektverantwortlichen haben die Bauqualität zusätzlich beeinträchtigt. Es wird betont, dass unzureichende Inhalte in Projektunterlagen und Bauplänen Anpassungen und längere Bauzeiten zur Folge haben. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, hat das Bauministerium von Vietnam die Priorität der Bauqualität hervorgehoben und fordert Provinz- und Stadtverwaltungen auf, die Rechte und Pflichten der Investoren strikt durchzusetzen.
Notwendige Verbesserungen im Management
Um die Situation zu verbessern, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Die Ausstattung und das Personal der Projektmanagementabteilungen sollten optimiert werden, um Überschneidungen zu vermeiden. Ferner ist eine klare Definition der Befugnisse, Verantwortlichkeiten und Pflichten jeder beteiligten Stelle erforderlich. Die Disziplin aller beteiligten Organisationen und Einzelpersonen muss streng überwacht werden. Des Weiteren werden verstärkte Inspektionen empfohlen, um die Einhaltung der Vorschriften zur Bauqualität und Sicherheit zu gewährleisten.
Zusätzlich zu den genannten Punkten sollten Kommunen die Qualität von Vermessungs- und Planungsaufgaben verbessern und dafür sorgen, dass ausreichende Daten zu geologischen Bedingungen vorliegen. Absprachen zur Legalisierung von Dokumenten oder zur Fälschung von Ergebnissen müssen strikt untersagt werden. Eine stärke Verwaltung von Abnahmeprotokollen und Rechtsdokumenten während der Bauphase ist ebenfalls von großer Bedeutung. Insbesondere die Qualität und Herkunft der verwendeten Materialien müssen während des gesamten Bauprozesses genau überwacht werden, um weitere Vorfälle zu vermeiden.
Integration von Umwelt- und Arbeitsschutz
Im Kontext der Bauqualität spielt auch der Arbeitsschutz eine entscheidende Rolle. Arbeitgeber sind gemäß § 3 des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet, die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten zu gewährleisten. Dies wird durch die Anforderungen des Chemikaliengesetzes unterstützt, welches den Schutz von Mensch und Umwelt vor schädlichen Einwirkungen verlangt. In diesem Zusammenhang suchen viele verantwortliche Personen in kleinen und mittleren Unternehmen nach systematischen Ansätzen, um Umwelt- und Arbeitsschutz in bestehende Qualitätsmanagementsysteme zu integrieren, wie haufe.de berichtet.
Die ISO-Normen bieten hier einen wertvollen Rahmen. Die Struktur der ISO 9001:2015 für Qualitätsmanagement entspricht der der ISO 14001:2015 für Umweltmanagement sowie der ISO 45001:2023 für Arbeitsschutz. Diese Einheitlichkeit erleichtert die Integration von Umwelt- und Arbeitsschutz in bestehende Systeme. Kapitel der ISO 9001:2015 bieten dabei Anknüpfungspunkte für sicherheitsrelevante Aspekte wie die Qualitätspolitik oder die Unterstützung der Mitarbeiter in ihrer Kompetenzentwicklung.
Insgesamt erfordert die Situation in der Bauwirtschaft ein umfassendes Umdenken in Bezug auf Sicherheitsstandards und Qualität. Die Implementierung eines systematischen Ansatzes zur Sicherstellung von Qualität, Arbeitsschutz und Umweltmanagement ist unabdingbar, um sowohl die Sicherheit der Arbeiter als auch die Integrität der Projekte langfristig zu gewährleisten.