
US-Zölle und die damit verbundenen globalen Unsicherheiten stellen gegenwärtig eine erhebliche Belastung für Unternehmen im Technologiesektor dar, insbesondere für Applied Materials. Das Unternehmen ist stark von asiatischen Kunden abhängig, wobei 37,2% des Nettoumsatzes aus China stammen. Dies führt dazu, dass importierte Zölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen die Gewinnmargen des Unternehmens erheblich beeinträchtigen könnten. In der aktuellen politischen Lage zögern viele Chiphersteller, neue Investitionen zu tätigen, was sich negativ auf die Auftragslage von Applied Materials auswirken könnte, berichtet finanzen.net.
Die gegenwärtige Marktsituation bietet jedoch auch Chancen für Applied Materials. Sollte die US-Regierung die Chipproduktion zurückverlagern, könnten neue Halbleiterfabriken in den USA eine steigende Nachfrage nach spezialisierten Anlagen des Unternehmens nach sich ziehen. Zudem wird ein Anstieg der Nachfrage nach Advanced Packaging prognostiziert, der bis 2034 auf 79 Milliarden Dollar ansteigen könnte.
Aktuelle Marktentwicklung
Die Aktie von Applied Materials hat seit Jahresbeginn um 4,19% auf 155,81 US-Dollar nachgegeben. In nur einem Jahr verlor sie etwa ein Viertel ihres Wertes und liegt nun 39% unter dem 52-Wochen-Hoch von 255,89 US-Dollar. Trotz dieser Rückgänge haben 20 Wall-Street-Analysten in den letzten drei Monaten ein 12-Monats-Kursziel für die Aktie abgegeben, wobei 16 Analysten eine Kaufempfehlung ausgesprochen haben. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 203,03 US-Dollar, was ein Potenzial von etwa 30% aufzeigt.
Am 12. Mai 2025 schloss die Nasdaq mit einem Kurs von 167,99 US-Dollar für Applied Materials, was eine Kursveränderung von +7,96% innerhalb der letzten fünf Tage und +8,65% seit Jahresbeginn darstellt. Analysten wie B. Riley und Cantor Fitzgerald bekräftigen die Kaufempfehlung für das Unternehmen, während das mittlere Kursziel bei 200,11 US-Dollar liegt, was ebenfalls einen positiven Abstand aufzeigt, wie marketscreener.com berichtet.
Zukunftsaussichten und Herausforderungen
Die Herausforderungen durch die Trump-Zölle könnten US-Chip-Werkzeughersteller über 1 Milliarde Dollar pro Jahr kosten, was die Wettbewerbssituation von Applied Materials weiter verschärft. In der Vergangenheit hat das Unternehmen auch von strategischen Partnerschaften profitiert, wie der kürzlichen Akquisition von 9% der Anteile am Verpackungsunternehmen BESI.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Applied Materials in einem komplexen und unsicheren wirtschaftlichen Umfeld agiert. Während die Abhängigkeit von den Märkten in Asien und die politischen Spannungen Herausforderungen darstellen, könnten sich zugleich Chancen durch die Verlagerung von Chipproduktionen in die USA und ein wachsender Markt für Advanced Packaging ergeben.