Versicherung

Neuer Elementarschutz: Verbraucherschützer warnen vor höheren Prämien!

In einem neuen Vorstoß plant die Bundesregierung, Wohngebäudepolicen zur Pflicht zu machen, einschließlich eines Elementarschutzes. Diese Neuregelung, die aktuell geprüft wird, soll bedeuten, dass Versicherungen ihre Policen standardmäßig nur mit Elementarschutz anbieten müssen. Ob es Kunden zukünftig möglich sein wird, diesen Schutz abzulehnen, bleibt jedoch unklar. Verbraucherschützer aus Schleswig-Holstein sowie der Eigentümerverband Haus & Grund zeigen sich skeptisch und äußern Bedenken hinsichtlich potenziell höherer Prämien, steigender Bürokratie und möglicher sozialer Schieflagen. So sind in Schleswig-Holstein Risiken wie Sturmfluten und Grundwasseranstieg besonders relevant, die möglicherweise nicht immer abgedeckt sind. Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Versicherungsverbandes GDV, bezeichnet die geplante Neuregelung als „gute Basis“, warnt aber gleichzeitig, dass eine Pflichtversicherung nicht in der Lage ist, Wetterextreme zu verhindern.

Trotz dieser positiven Einschätzung bleiben viele Fragen ungeklärt, insbesondere bezüglich der praktischen Umsetzung, die nach Einschätzung von Experten einiges an Zeit in Anspruch nehmen könnte.

Notwendigkeit einer Elementarschadenversicherung

Die neue Regelung könnte sich als vorteilhaft erweisen, da die herkömmlichen Wohngebäude- und Hausratversicherungen oftmals keinen Schutz gegen Naturereignisse wie Starkregen, Hochwasser oder Erdrutsche bieten. Eine Elementarschadenversicherung ist daher unerlässlich, um finanzielle Folgen solcher Ereignisse abzufedern. Während die Wohngebäudeversicherung Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzeinschlag, Feuer und Leitungswasser abdeckt, muss der Schutz vor Elementarschäden explizit in der Versicherungspolice aufgeführt sein. Typische Naturgefahren, die versichert werden müssen, sind sintflutartiger Regen, Hochwasser, Erdbeben, Erdrutsche und Erdsenkungen.

Im Falle eines Schadens übernimmt die Elementarversicherung in der Regel die Kosten für Reparaturen, Aufräumarbeiten sowie Abriss und Wiederaufbau. Sollten Gebäude unbewohnbar geworden sein, deckt die Versicherung außerdem Hotelkosten für die betroffenen Bewohner ab. Interessant ist außerdem, dass solch eine Elementarversicherung immer nur in Verbindung mit einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung angeboten wird.

Maßnahmen zur Risikoabschätzung

Für Eigenheimbesitzer ist es wichtig, das eigene Risiko für Naturgefahren realistisch einzuschätzen. Hierbei können Risiko- und Gefahrenkarten sowie Online-Tools der Versicherer helfen, um die Gefährdungsklassen zu bestimmen. Darüber hinaus sollte die Wahl der Versicherung an regionale Gegebenheiten angepasst werden, wobei auch die Versicherungssumme ausreichend hoch sein sollte, um die vollständigen Reparaturkosten abzudecken.

Zusätzlich wird geraten, vor Vertragsabschluss mindestens drei Angebote für den Zusatzbaustein zur Elementarschadenversicherung einzuholen. Im Falle eines Anbieterwechsels ist es ratsam, die Deckungszusage der neuen Versicherung einzuholen, bevor der bestehende Vertrag gekündigt wird. Schließlich spielen nicht nur Preis oder Prämien eine Rolle; auch das Gesamtpaket, einschließlich der Selbstbeteiligung, sollte in die Entscheidung einfließen. Den Versicherten ist bewusst, dass Aufschläge für Elementarschadenversicherungen zu erwarten sind, insbesondere in risikobehafteten Gebieten.

Insgesamt wird die Einführung des Elementarschutzes als Schritt in die richtige Richtung angesehen, doch bleibt die Sorge über mögliche Auswirkungen auf die Prämien und Bürokratie in der Bevölkerung präsent. Die ausführlichen Informationen und Empfehlungen zu notwendigen Änderungen in der Versicherungslandschaft werden sowohl von kn-online als auch von deutsche-handwerks-zeitung bereitgestellt.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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