Finanzen

VERBIO warnt: Operativer Gewinn sinkt, Markt fordert Umdenken!

Der Biokraftstoffhersteller VERBIO hat seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 gesenkt und rechnet nun mit einem operativen Gewinn, der lediglich am unteren Ende der vorgegebenen Bandbreite liegen wird. Diese Entwicklung wurde am Dienstag in Leipzig vorgestellt, als die Ergebnisse für das dritte Geschäftsquartal bis Ende März präsentiert wurden. Das Finanzen.at berichtet, dass der Zielwert für das EBITDA nun im mittleren zweistelligen Millionenbereich angesiedelt ist, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

In den vergangenen Monaten verzeichnete VERBIO einen Umsatzrückgang von 3,5 Prozent auf rund 395 Millionen Euro, mit einer Verbesserung des Gewinns aus dem Tagesgeschäft, der um mehr als 12 Prozent auf 8,2 Millionen Euro anstieg. Allerdings waren die rückläufigen Zahlen in den Segmenten Biodiesel sowie Bioethanol/Biomethan bemerkenswert und stellen eine Herausforderung für die Zukunft dar.

Entwicklung der Finanzen und Produktion

Im ersten Halbjahr 2024/25 meldete VERBIO ein EBITDA von 14,3 Millionen Euro, nachdem im Vorquartal ein Verlust von 6,6 Millionen Euro verzeichnet wurde. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 74,9 Millionen Euro ist dies jedoch ein deutlicher Rückgang. Das Verbio.de hebt hervor, dass sich das Marktumfeld für Biokraftstoffe weiter verschlechtert hat und die Produktmargen weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Dies ist zum Teil auf ein Überangebot von Treibhausgas-(THG)-Minderungen aufgrund von Betrugsfällen im deutschen Markt zurückzuführen.

Die Rohmarge im Segment Biodiesel hingegen konnte im zweiten Quartal 2024/25 auf 64,9 Millionen Euro angehoben werden, was eine Verbesserung im Vergleich zum ersten Quartal darstellt. Dennoch bleibt die Gesamtsituation angespannt, da der Umsatz im Bereich Biodiesel auf 242,5 Millionen Euro im zweiten Quartal sank, während das Segment Bioethanol/Biomethan einen Umsatz von 146,9 Millionen Euro aufwies, wobei das EBITDA in letzterem Bereich negativ war.

Strategische Herausforderungen und Ausblick

Ein zentrales Element in der Wachstumsstrategie von VERBIO ist der Hochlauf der Produktion in Nevada. Allerdings wurde die Auslastung der Ethanol-Linie in Nevada auf unter 25 Prozent geschätzt, was die EBITDA-Prognose noch zusätzlich belastet. Unerwartete technische Qualitätsprobleme in der Bestandsanlage konnten die Entwicklung des Unternehmens maßgeblich beeinflussen.

Die Nettofinanzverschuldung beträgt zum 31. Dezember 2024 97,0 Millionen Euro, was einen Anstieg im Vergleich zum 30. Juni 2024 (32,9 Millionen Euro) darstellt. Dies hängt mit einem negativen Free Cashflow zusammen, der Investitionen in strategische Projekte widerspiegelt. Die Eigenkapitalquote liegt derzeit bei 64,7 Prozent, was ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zur vorherigen Periode bedeutet.

Für das aktuelle Geschäftsjahr 2024/25 prognostiziert VERBIO ein EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich und eine maximale Nettofinanzverschuldung von 190 Millionen Euro. Die Unternehmensführung setzt einen klaren Fokus auf Cashflow-Wachstum und die Optimierung bestehender Anlagen, während eine Erholung der THG-Quotenpreise in der Branche erwartet wird.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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