
Die deutsche Wirtschaft steht 2023 unter erheblichem Druck und schrumpfte um 0,2 Prozent. Laut der aktuellen IW-Konjunkturprognose zeigt sich ein scharfer Kontrast zu den Wachstumszahlen anderer großer Volkswirtschaften. Während der Euroraum um 0,8 Prozent, die USA um 1,3 Prozent und China sogar um 4 Prozent wachsen, bleibt Deutschland in der Rezession gefangen. Die Gründe dafür sind vielfältig und umfassen die Folgen globaler Unsicherheiten, anhaltend niedrige Investitionen sowie hohe Standortkosten, die eine vorsichtige Haltung bei größeren Anschaffungen begünstigen. Wirtschaft TV berichtet, dass die US-Handelspolitik als das größte Risiko für die Weltwirtschaft im Jahr 2023 gilt, was die Lage weiter verschärft.
Eine Analyse zeigt, dass die globale Wirtschaftskraft ohne die restriktive US-Zollpolitik um bis zu 0,8 Prozent höher sein könnte. Die Unsicherheiten auf internationaler Ebene schränken Investitionen ein, insbesondere in der Industrie und im Baugewerbe, die besonders betroffen sind. Prognosen deuten darauf hin, dass die Industrie im Jahr 2024 einen Rückgang von 3 Prozent hinnehmen muss, während das Baugewerbe Einbußen von 3,7 Prozent verzeichnen wird, mit weiteren Einschränkungen auch im Jahr 2025. Insbesondere hohe Energiepreise, steigende Löhne sowie strenge Regulierungen üben zusätzlichen Druck auf die Produktion aus.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind gravierend. Seit Mitte 2024 schrumpft die Zahl der Erwerbstätigen, und laut IW-Konjunkturchef Michael Grömling könnte die Zahl der Arbeitslosen im Sommer 2024 bundesweit drei Millionen erreichen – ein Höchststand seit 2010. Bürokratische Hürden und hohe Steuern belasten Unternehmen zusätzlich und tragen zur Unsicherheit bei. Grömling betont, dass der Druck auf die deutsche Wirtschaft enorm ist und einer schnellen Reaktion bedarf.
Inmitten dieser Herausforderungen könnte ein Infrastruktursondervermögen die Konjunktur ankurbeln, vorausgesetzt, die Planungsverfahren werden schnell umgesetzt. Die neue Koalition hat bereits Entlastungen in Aussicht gestellt, und eine zügige Umsetzung dieser Maßnahmen wird als vorteilhaft erachtet, um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Ein schnellerer Weg zur Entlastung könnte dazu beitragen, die Investitionsbereitschaft zu erhöhen und somit die wirtschaftliche Lage in Deutschland zu stabilisieren.
Zusammengefasst bleibt die deutsche Wirtschaft 2023 hinter den Wachstumsraten anderer Länder zurück und kämpft mit zahlreichen Herausforderungen, von denen die US-Handelspolitik eine der zentralen Faktoren darstellt. Börsennews bietet weiteren Einblick in die prognostizierte Entwicklung und die notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft.