Finanzen

Inflation sinkt in den USA: Ist die Rezession abgewendet?

Der Inflationsdruck in den USA hat im April 2025 einen leichten Rückgang erfahren. Wie finanzen.net berichtet, stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Jahresvergleich liegt die Teuerung bei 2,3 Prozent, was einem Rückgang gegenüber dem Vormonat mit 2,4 Prozent entspricht. Ökonomen hatten exakt denselben Anstieg von 0,2 Prozent und eine Jahresrate von 2,3 Prozent vorhergesagt.

Besonders die Kernverbraucherpreise, die ohne Energie und Lebensmittel angegeben werden, erhöhten sich ebenfalls um 0,2 Prozent auf Monatsbasis und blieben im Vergleich zum Vorjahr bei 2,8 Prozent. Hier hatten Experten eine monatliche Rate von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 2,8 Prozent erwartet. Der gesunkene Inflationsdruck könnte darauf hindeuten, dass sich das Risiko einer Rezession in den USA verringert hat.

Wirtschaftliche Einflüsse und Handelspolitik

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Einigung zwischen den USA und China, Zölle auf Importe für zunächst 90 Tage zu senken. Diese Maßnahme soll den wirtschaftlichen Austausch fördern und könnte dazu beitragen, den Inflationsdruck weiter zu mindern. Während der 90 Tage sind weitere Verhandlungen angedacht, die mögliche langfristige Einigungen mit sich bringen könnten.

Die Notwendigkeit für Zinssenkungen durch die US-Notenbank wird durch diese Entwicklungen ebenfalls geringer eingeschätzt. Analysten von Goldman Sachs merken an, dass sich die Gründe für Zinssenkungen von einer reinen Versicherung hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik verschieben könnten.

Ökonomen-Meinungen und Verbraucherlaune

FTD meldet die US-Regierung für Januar 2025 einen Anstieg der Teuerung um 0,1 auf 3 Prozent im Jahresvergleich, während die Kernrate der Inflation von 3,2 auf 3,3 Prozent stieg.

Die Kosten für Dienstleistungen, zu denen auch Wohnen gehört, erhöhten sich um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Umfragen zeigen, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher von 3,3 auf 4,3 Prozent für das Jahr 2025 angestiegen sind. Experten warnen, dass die Zoll-Politik des aktuellen US-Präsidenten Inflation weiter anheizen könnte, wobei die Deutsche Bank prognostiziert, dass die neuen Zölle bis zu 2 Prozent zur Inflation beitragen könnten.

Während die Löhne zuletzt um 4,1 Prozent gestiegen sind, gibt es Anzeichen einer Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt. Offene Stellen haben im Januar 2025 abgenommen, was die allgemeine Unsicherheit unter den Ökonomen verstärkt.

In der Geldpolitik ist die US-Notenbank Federal Reserve bereits in eine Phase der Zinsanpassungen eingetreten, nachdem die Inflation über 9 Prozent stieg. Für die zweite Jahreshälfte 2024 plant die Fed, die Zinsen um insgesamt 1 Prozent zu senken. Bereits Ende Januar 2025 blieb der Leitzins bei 425 bis 450 Basispunkten, und zwei Zinssenkungen werden für 2025 prognostiziert. Allerdings zeigt sich eine gewisse Skepsis: 16 Prozent der Ökonomen erwarten für 2025 wahrend keine Zinssenkung mehr.

Während der Markt weiterhin auf die jüngsten Inflationsdaten reagiert, bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Rolle die Geldpolitik der Fed dabei spielen wird.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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