
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 245.868 Fahrraddiebstähle gemeldet, wobei die Polizei nur in etwa 10% der Fälle Erfolge bei der Aufklärung verzeichnen konnte. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen interessieren sich viele Fahrradbesitzer zunehmend für die Absicherung ihrer Räder. Eine gute Versicherung kann helfen, den finanziellen Schaden im Fall eines Diebstahls zu ersetzen. Bei der Wahl der richtigen Versicherung spielen jedoch verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle, wie der Wert des Fahrrads, die Häufigkeit der Nutzung sowie der Wohnort mit unterschiedlichen Diebstahlquoten. Dies berichtet ksta.de.
Die Auswahl an Fahrradversicherungen ist vielfältig. Im Wesentlichen lassen sich drei Typen unterscheiden: Hausratversicherung, separate Fahrradversicherung und Fahrradversicherung mit Kaskoschutz. Die Hausratversicherung ist besonders sinnvoll, wenn der Versicherungsnehmer bereits eine solche Police hat. Oftmals kann ein Fahrradschutz hinzugefügt werden, wobei der maximale Leistungsbetrag vertraglich festgelegt ist, beispielsweise 1.000 oder 1.500 Euro. Hierbei sind mehrere Diebstähle als ein einziger Schaden zu werten. Ein Nachteil könnte die mögliche Kündigung der Police durch den Versicherer nach einem Schadenfall sein.
Vorteile von speziellen Fahrradversicherungen
Für hochwertige Fahrräder oder E-Bikes bietet sich eine separate Fahrradversicherung an, die in der Regel eine Neuwertentschädigung über mehrere Jahre gewährleistet, ohne komplizierte Sicherheitsauflagen zu verlangen. Der Kaskoschutz hingegen deckt nicht nur Diebstahl, sondern auch Stürze, Vandalismus und Verschleiß ab. Diese Versicherungsart wird besonders für Räder mit einem Wert ab 3.000 Euro und bei täglicher oder sportlicher Nutzung empfohlen. Viele Tarife bieten zusätzliche Leistungen wie einen Schutzbrief bei Pannen.
Die Stiftung Warentest hat in einer aktuellen Prüfung 119 Tarife von 44 Versicherern getestet. Von diesen erhielten 36 Tarife die Bewertung „sehr gut“. Die besten Tarife für Diebstahlversicherungen stammen unter anderem von Huk Coburg, Huk24, VRK und Signal Iduna. Signal Iduna verlangt beispielsweise 32 Euro jährlich für ein 1.500 Euro Trekkingrad in Hochrisikostädten, während die Beiträge für etwas teurere E-Lastenräder bei etwa 50 Euro liegen. Im Kontrast dazu bietet Huk24 bereits ab 25 Euro in Niedrigrisikogebieten Versicherungsschutz an, bis zu 101 Euro werden in Hochrisikogebieten fällig.
Preise und Unterschiede bei Kaskoversicherungen
Die Preise für Kaskoversicherungen variieren erheblich, abhängig von Stadt und Radwert. Diese beginnen bei etwa 32 Euro bis zu 655 Euro für ein E-Lastenfahrrad in der Hauptstadt Berlin. Generell zeigt der Vergleich, dass ein guter Diebstahlschutz schon ab etwa 30 Euro pro Jahr für Fahrräder im Wert von 1.500 Euro oder E-Bikes im Wert von 6.000 Euro möglich ist. Es ist jedoch zu beachten, dass höhere Beiträge oft zusätzlichen Schutz gegen Unfälle, Vandalismus oder Verschleiß bieten, während einige teurere Policen weniger Leistungsumfang haben.
Laut test.de sollten Radler die Vor- und Nachteile ihrer Deckungen sorgsam abwägen, insbesondere ob sie sich für eine Hausratpolice entscheiden oder eine eigenständige Fahrradversicherung bevorzugen. Statistisch gesehen erleiden Unversicherte im Schnitt hohe finanzielle Verluste. Daher bietet ein Online-Rechner eine nützliche Entscheidungshilfe, um die beste Versicherung für die individuellen Bedürfnisse zu finden.
Das Diebstahlrisiko variiert regional stark. Die höchsten Diebstahlquoten verzeichnen Großstädte und Studentenstädte, etwa in Göttingen mit 2.009 Diebstählen pro 100.000 Einwohnern, während in Remscheid nur 60 Diebstähle gemeldet wurden. Berlin weist eine Diebstahlquote von 766 Fahrrädern pro 100.000 Einwohner auf. Diese Unterschiede sollten in der Überlegung zur passenden Fahrradversicherung unbedingt berücksichtigt werden.