
Die Zahnzusatzversicherung erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit und ist mittlerweile für rund 19 Millionen Menschen eine wichtige private Gesundheitsabsicherung. Dies ist besonders relevant, da gesetzliche Krankenkassen nur die Regelversorgung beim Zahnarzt abdecken. Alle darüber hinausgehenden Kosten, wie hochwertige Zahnfüllungen und Zahnersatz, müssen von den Patienten selbst getragen werden. Dies kann schnell zu hohen Ausgaben führen, da Zahnersatz, wie Brücken und Implantate, mehrere Tausend Euro kosten kann. So liegen die Kosten für ein Implantat bei mindestens 2.000 Euro, wobei sowohl das Implantat als auch die Krone jeweils 1.000 Euro kosten können. Auch Zahnbrücken kosten in der Regel über 2.000 Euro, was von Material und Arbeitsaufwand abhängt. Gesetzlich Versicherte, die kein Bonusheft führen, erhalten nur 60% der Regelversorgung, während mit Bonusheft bis zu 75% gedeckt werden können. In Härtefällen können stärkere Zuschüsse gewährt werden, aber diese fallen nicht automatisch an.
Wichtig zu wissen ist, dass Implantate nicht Teil der Regelversorgung sind. Somit sind Patienten in der Pflicht, die kompletten Kosten selbst zu tragen. Das Fehlen einer Zahnzusatzversicherung kann hier also zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Diese Versicherungen können potenziell Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse auf bis zu 100% aufstocken. Die monatlichen Kosten für eine solche Zahnzusatzversicherung liegen zwischen 20 und 40 Euro, auch wenn diese Beträge im Laufe der Jahre steigen können.
Worauf bei der Wahl zu achten ist
Bei der Wahl einer Zahnzusatzversicherung sind die erbrachten Leistungen von zentraler Bedeutung. Insbesondere sollten nicht nur die Preise, sondern auch die Erstattungen für Zahnersatz berücksichtigt werden. Besonders günstige Angebote könnten oftmals versteckte Nachteile beinhalten. Hohe Erstattungen für Zahnersatz wie Implantate, Brücken oder Kronen sind essenziell.
Für Inlays, also hochwertige Füllungen aus Materialien wie Kunststoff, Keramik, Gold oder Titan, sind ebenfalls Erstattungen von Bedeutung. Zudem variieren die Tarife stark; während einige mit 100%iger Erstattung für Zahnersatz werben, sind Tarife mit 90% oft attraktiver. Einige Anbieter staffeln ihre Leistungen, je nach Regelmäßigkeit der Zahnvorsorge, was die Wahl zusätzlich komplex macht. Ein durchgehend abgestempeltes Bonusheft kann höhere Zuzahlungen bei der gesetzlichen und privaten Zusatzversicherung sichern.
Leistungen und Begrenzungen
Die Tarife sollten auch die Kosten für teurere Materialien oder hochwertigen Zahnersatz abdecken. Insbesondere erfreuen sich professionelle Zahnreinigungen (PZR) großer Beliebtheit, deren Kosten oft auch von Zusatzversicherungen übernommen werden. Dennoch sollte beachtet werden, dass viele gute Zahnzusatztarife einen Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung beinhalten und diese teurer sein können als die jährliche PZR ohne Versicherung.
Ein weiteres wichtiges Aspekt sind die Erstattungen in den ersten Jahren nach Abschluss der Versicherung. Viele Tarife zahlen nur begrenzt, weshalb es ratsam ist, sicherzustellen, dass in den ersten vier Jahren mindestens 1.000 Euro erstattet werden. Höhere Leistungen sind besonders vorteilhaft, da nach Erreichen der Erstattungsgrenzen Rechnungen oft nur bis zu bestimmten Höchstsätzen bezahlt werden. Versicherungen können überhöhte Rechnungsbeträge kürzen; einige Anbieter, wie die Württembergische, zahlen sogar darüber hinaus.
Um sicherzustellen, dass alle Kosten übernommen werden, ist es ratsam, vor Beginn einer Behandlung den Kostenvoranschlag bei der Versicherung einzureichen. Letztlich kann eine Zahnzusatzversicherung vor allem bei teurem Zahnersatz äußerst vorteilhaft sein, da die gesetzliche Krankenkasse lediglich den einfachsten Zahnersatz übernimmt. Umso wichtiger ist es, die individuelle Situation und die benötigten Leistungen genau zu prüfen und entsprechend die passende Versicherung auszuwählen.