
Am 14. Mai 2025 startete der Euro unverändert in den Handelstag. Im frühabendlichen Frankfurter Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1188 Dollar. Dies ist ein Zeichen für die Stabilität des Euros, der sich am Dienstag von einem Rückschlag zu Wochenbeginn erholen konnte, der durch Fortschritte in den Zollverhandlungen zwischen China und den USA ausgelöst worden war. Heftige Handelskonflikte zwischen US-Präsident Donald Trump und China hatten in der Vergangenheit den Dollar belastet.
Aktuell notiert der Euro bei knapp unter 1,12 Dollar, was etwa vier Cent oder knapp vier Prozent mehr ist als zu Beginn des Aprils. Die Entwicklungen zeigen, dass der Dollar seit Trumps Amtsantritt um ungefähr acht Prozent im Vergleich zum Euro abgewertet hat. Der Devisenhandel in dieser Woche ist vor allem von politischen Neuigkeiten geprägt, während relevante Konjunkturdaten ausbleiben.
Politische Einflüsse auf den Devisenmarkt
Mögliche Nachrichten über Handelsdeals sowie Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine könnten die Kurse in den kommenden Tagen weiter beeinflussen. Auf der anderen Seite wird nicht mit einer Verschärfung der Zinssenkungsspekulationen durch die US-Notenbank Fed gerechnet. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich an ihrem bisherigen Kurs festhalten und Zinssenkungen mit Vorsicht angehen.
Analysten von MUFG Bank betonen, dass die Handelspolitik von Präsident Trump entscheidend für die Prognose des US-Dollars sein wird. Diese Aspekte sind oft wichtiger als die Zinspolitik der Notenbanken. Gleichzeitig besteht Unsicherheit über die Dollar-Prognosen für 2025. Es wird auf disruptive Zölle hingewiesen, die im Falle ihrer Einführung den Dollar stärken könnten. Solche protektionistischen Maßnahmen könnten zu einer Kapitalflucht in den US-Dollar führen und die Währungen von China sowie der Europäischen Union schwächen.
Wirtschaftsprognosen und Marktentwicklungen
Die Wirtschaftsprognosen für die Eurozone im Jahr 2025 zeigen ein moderates Wachstum zwischen 0,8% und 1,6%, mit einer erwarteten sinkenden Inflation, die sich dem Zielwert der EZB von 2% annähert. Die US-Wirtschaft hingegen soll mit einem Wachstum zwischen 2,15% und 3% stärker zulegen als die Eurozone. Während für die USA ein Inflationsrückgang vorhergesagt wird, könnte dieser jedoch langsamer als in der Eurozone verlaufen.
Die Unsicherheit über die zukünftige Zinspolitik der Fed bleibt hoch, und Expertenmeinungen zur Euro-Dollar-Entwicklung sind geteilt. So prognostiziert LBBW-Research eine Stärke des Dollars aufgrund der US-Inflation und der Fed-Politik, was bis Mitte 2025 zu einer Parität zwischen Euro und US-Dollar führen könnte. Für die Eurozone sehen andere Analysten, wie Capex, Potenzial für einen Anstieg des Euros über 1,20 Dollar, was auf die Unterbewertung des Euros und positive Zinsprognosen zurückzuführen ist. Forex.com bewertet den EUR/USD-Ausblick als unsicher, sieht aber technische Anzeichen für eine mögliche bullische Umkehr.
Insgesamt bleiben die verschiedenen Prognosen Ergebnisse von Annahmen über Wirtschaftswachstum, Inflation und Geldpolitik in der Eurozone sowie in den USA. Während sich die Märkte an den politischen Entwicklungen orientieren, bleibt die Frage, wie sich der Euro gegenüber dem Dollar langfristig entwickeln wird, weiterhin ein wichtiges Thema im globalen Devisenhandel.