
Exchange-Traded Funds (ETFs) und Indexfonds sind für viele Anleger eine attraktive Möglichkeit, Vermögen aufzubauen. Allerdings sind nicht alle Produkte für jeden Anleger geeignet. Laut NZZ können ETFs vor allem wegen ihrer niedrigen Kostenstruktur im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds überzeugen. Mit kleinen Beträgen lässt sich in gängige Börsenindizes wie MSCI World, SMI oder DAX investieren. Doch die Auswahl und die richtige Strategie sind entscheidend.
Ein wichtiger Punkt, den Anleger beachten sollten, ist die Diversifikation. Nicht jeder ETF bietet eine adäquate Risikostreuung. So haben im SMI die drei Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé zusammen ein Gewicht von etwa 46%. Weltaktienindizes, wie der MSCI World, sind sogar stark von amerikanischen Unternehmen geprägt, die ein Gewicht von 71% ausmachen. Themen-ETFs sowie gehebelte oder inverse ETFs gelten oft als risikobehaftet und sind nicht für langfristige Anlagen geeignet.
Diversifikation und Anlagestrategie
Eine gut durchdachte Anlagestrategie könnte zum Beispiel die Aufteilung von 50% in einen ETF auf den Swiss-Performance-Index (SPI) und 50% in einen ETF auf den MSCI ACWI vorsehen. Anleger sollten auch die Gesamtkosten im Auge behalten, denn trotz der generell niedrigen Gebühren von ETFs im Vergleich zu aktiven Fonds fallen zusätzlich Handelsgebühren, Währungskosten und Steuervorteile an. Regelmäßiges Kaufen und Verkaufen von ETFs kann durch hohe Gebühren und suboptimales Anlegerverhalten nachteilige Auswirkungen haben.
Ein wichtiger Kostenfaktor sind auch die Gesamtkostenquote (TER) der ETFs. Die TER steht für Total Expense Ratio und beschreibt die laufenden Kosten eines Fonds oder ETFs, die sich auf ein Jahr beziehen. Beispielsweise zeigt eine TER von 0,2 Prozent bei einem Wertzuwachs von 6 Prozent, dass die Rendite des Anlegers auf 5,8 Prozent sinkt. Zu den Bestandteilen der TER zählen Verwaltung, Vertrieb und Depotbankgebühren sowie Mehrwertsteuer, die täglich aus dem Fondsvermögen entnommen werden.
Kostenbewusstsein und langfristige Planung
Nicht nur die TER ist entscheidend; auch Transaktionskosten, die beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren entstehen, sind relevante Größen, die nicht in die TER einfließen. Das Management aktiver Fonds ist in der Regel teurer, und Studien zeigen, dass Fonds mit Performance Fees oft keine überdurchschnittlichen Renditen erzielen. ETFs hingegen, die einen Index nachbilden, haben keine solchen Gebühren, was sie für Anleger attraktiver macht.
Anleger sollten zudem das Steuerdomizil der ETFs beachten, besonders bei Dividenden von Schweizer Aktien, bei denen eine 35%ige Verrechnungssteuer anfällt. Es ist weiterhin ratsam, auf die Größe des Fondsvermögens zu achten; kleinere ETFs mit einem Vermögen unter 100 Millionen Franken laufen Gefahr, geschlossen zu werden. Das Währungsrisiko bei Anlagen in anderen Währungen sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden; währungsgesicherte ETFs sind zwar eine Option, bedeuten aber oft höhere Kosten.
Abschließend ist zu betonen, dass hohe Renditen in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse sind. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein und ihre Entscheidungen nicht nur auf vergangene Leistungen stützen. Mit einer fundierten Strategie und einem genauen Blick auf alle Kostenfaktoren können ETFs und Indexfonds jedoch eine sinnvolle Ergänzung im Vermögensaufbau darstellen. Für mehr Informationen zu den Kosten von ETFs besuchen Sie Finanztip.