
Bitcoin-Millionäre sehen sich zunehmend einer alarmierenden Welle von Kriminalität ausgesetzt, insbesondere in Frankreich. Wie Heise berichtet, gibt es mehreren Fällen von Entführungen und Erpressungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen. So wurde im Mai 2025 ein Vater eines Kryptomillionärs entführt, und bei seiner Befreiung fehlte ihm ein Finger. Zudem wurde David Balland, der Gründer des Hardware-Wallet-Herstellers Ledger, Anfang 2025 Opfer einer ähnlichen Tat, bei der ebenfalls ein Finger amputiert wurde.
Die Entführer verlangen oft Lösegeld in Kryptowährungen und setzen dabei auf brutale Methoden, um zusätzlichen Druck auf die Angehörigen auszuüben. Das Abschneiden von Gliedmaßen ist eine gängige Technik, die in der Kriminalitätslandschaft zu beobachten ist. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass der Krypto-Markt nicht nur bei Kriminellen beliebt ist, sondern sich auch im Mainstream etabliert hat.
Risiken für Kryptoinvestoren
Kryptomillionäre sind aufgrund ihres Vermögens einem ähnlichen Risiko ausgesetzt wie traditionelle Millionäre. Ein Beispiel hierfür ist der Fall eines 21-Jährigen aus dem Saarland, der 2024 entführt und gefoltert wurde, um Zugang zu seinen Krypto-Wallets zu erhalten. Die Täter konnten schließlich 150.000 Euro in Solana transferieren. Sie hatten über eine WhatsApp-Gruppe von dem Reichtum des Opfers erfahren.
Öffentliches Prahlen mit Krypto-Reichtum birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, sowohl für die Investoren selbst als auch für deren Angehörige. Experten warnen, dass Kriminelle oft näherstehende Personen entführen, um an das Vermögen der Betroffenen zu gelangen. Dieses Phänomen zeigt sich auch im Finanzsektor, wo illegaler Gebrauch von Krypto-Assets konstatiert wird.
Kriminalität im Krypto-Finanzsektor
Ein weiteres Problem sind die Betrügereien im Krypto-Finanzsektor, die Schäden in Milliardenhöhe verursachen, wie Finanzwende dokumentiert. Die Nutzung von Kryptowährungen für Geldwäsche und kriminelle Geschäfte nimmt zu. Seit 2020 gibt es striktere Regeln für den Handel mit Krypto-Werten, doch es fehlt an ausreichender Expertise bei den staatlichen Behörden.
Die gescheiterte Krypto-Börse FTX, die 2022 Insolvenz anmeldete, ist nur ein Beispiel für die Vielzahl an Betrugsfällen im Krypto-Sektor, einschließlich OneCoin und Mt. Gox. Derartige Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenderen Regulierung und stärkeren Aufsicht über den Krypto-Finanzsektor.
Die EU plant weitere Reformen, um den Anlegerschutz zu verbessern und die Finanzstabilität zu gewährleisten. Ein neues Bundesfinanzkriminalamt zur Bekämpfung der Krypto-Kriminalität wurde ebenfalls angestoßen, um besser gegen kriminelle Netzwerke vorgehen zu können. Fachleute fordern eine Gleichstellung der Aufsicht für den Krypto-Sektor mit der für traditionelle Finanzinstitutionen, da die Kriminalität in diesem Bereich zunehmend komplex wird.