
Bundeskanzler Friedrich Merz hat am 16. Mai 2025 versprochen, die stagnierende deutsche Wirtschaft, die seit drei Jahren ohne Wachstum ist, zu revitalisieren. Auf dem IMK-Forum der Hans-Böckler-Stiftung fordert die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, nicht nur eine Stärkung von Unternehmen, sondern auch von sozialen Bereichen, um den Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage zu begegnen. fr.de berichtet, dass Fahimi zudem die Wirtschaftspolitik von Donald Trump scharf kritisiert, da diese die globalen Konjunkturaussichten schwächt und politische und wirtschaftliche Abhängigkeiten fördert.
Fahimi plädiert für eine Neuausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik, um die eigenen Stärken Deutschlands und Europas zu nutzen. Sie fordert Investitionen in essentielle Bereiche wie Energieversorgung, Digitalisierung, Gesundheitswesen, Bildung sowie in sozialen Wohnungsbau. Ein besonders drängendes Thema ist die Forderung nach einem zeitlich unbegrenzten Infrastruktur-Sondervermögen für den Ausbau des Stromnetzes, dessen Kosten laut IMK auf etwa 650 Milliarden Euro geschätzt werden. Auch eine stärkere Bindung öffentlicher Gelder an Tarifzahlungen steht auf der Agenda, während Fahimi die CSU wegen ihrer widersprüchlichen Sparankündigungen kritisiert.
Reaktionen auf Trumps Wirtschaftspolitik
Die Kritiken von Fahimi stehen im Kontext der globalen wirtschaftlichen Entwicklungen, die durch die Politik von Donald Trump geprägt sind. Im April 2025 ist die Inflation in der Euro-Zone auf 2,2 Prozent gesunken, was teilweise als positiver Effekt von Trumps wirtschaftlichen Entscheidungen interpretiert wird. Trump schwächt den Dollar, was den Euro stärkt und die Importpreise für Waren aus den USA drückt. Gleichzeitig dämpfen hohe Einfuhrzölle in den USA die globale Wirtschaft und wirken wie eine Bremse für die Inflation. sueddeutsche.de hebt hervor, dass Europäische Unternehmen dadurch gezwungen sein könnten, weniger in die USA zu exportieren, wodurch Umsätze fallen und Jobs gefährdet werden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in diesem Kontext bereits zum siebten Mal seit dem vergangenen Sommer die Leitzinsen gesenkt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Der aktuelle Einlagenzins liegt nun bei 2,25 Prozent, während der Leitzins im Juni 2024 noch bei 4,0 Prozent lag. Im Gegensatz dazu beobachtet die US-Wirtschaft eine Schrumpfung von 0,3 Prozent im ersten Quartal und eine Inflation von 2,4 Prozent im März.
Dieser wirtschaftliche Druck hat auch Auswirkungen auf die US-Politik. Trump plant, 2026 einen neuen Präsidenten der Federal Reserve zu bestimmen. Während er Zinssenkungen von dem aktuellen Fed-Chef Jerome Powell erwartet, gibt es keine Anzeichen dafür, dass Trump ihn vorzeitig absetzen möchte. Diese Situation verdeutlicht, wie eng Politik und Wirtschaft miteinander verwoben sind und welche Herausforderungen sowohl die deutsche als auch die europäische Wirtschaft in den kommenden Jahren erwarten.