Wirtschaft

USA verlieren ihr Aaa-Rating: Moody’s stuft wegen Schulden ab!

Moody’s hat die Bonitätsbewertung der USA von Aaa auf Aa1 herabgestuft und ist damit die letzte der großen Rating-Agenturen, die der US-Regierung diese Spitzennote entzieht. Der Hauptgrund für die Abstufung sind die kontinuierlich steigenden Staatsverschuldungen. Dies könnte die Kosten für die USA, Geld über Staatsanleihen zu beschaffen, erheblich erhöhen, was negative wirtschaftliche Folgen mit sich bringen könnte, wie die Süddeutsche berichtet.

Bereits zuvor hatten Fitch und S&P ihre Bewertungen von AAA auf AA+ gesenkt, was die Besorgnis über die Finanzlage der Vereinigten Staaten verstärkt hat. Fitch nahm diese Herabstufung 2023 vor, während S&P bereits 2011 die Bewertung herabsetzte. Moody’s beleuchtet, dass die Staatsverschuldung und die Kosten zu deren Bedienung in den letzten zehn Jahren drastisch gestiegen sind. Im internationalen Vergleich ist die Schuldenquote der USA im Vergleich zu anderen Ländern mit Spitzenbewertung deutlich höher.

Ökonomische Rahmenbedingungen und Defizite

Die Rating-Agentur erkennt zwar die wirtschaftliche und finanzielle Stärke der USA an, sieht jedoch einen klaren Rückschritt bei den Staatsfinanzen. Ihr Ausblick bleibt stabil, trotz der hohen Defizite, die im jährlichen US-Staatshaushalt fast zwei Billionen Dollar betragen, was mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Moody’s prognostiziert, dass ohne notwendige Kurskorrekturen die Verschuldung bis 2035 fast neun Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen könnte.

US-Staatsanleihen gelten weiterhin als einer der wenigen „sicheren Häfen“ für Anleger. Allerdings steigt die Besorgnis nach den Ankündigungen von Präsident Trump, die Renditen bei Staatsanleihen könnten ebenfalls in die Höhe schießen. Trump hatte mehrfach unterstrichen, dass das Defizit gesenkt werden müsse und hatte dafür Elon Musk als Kostensenker eingesetzt. Die Einsparungen unter Musks Regie jedoch entsprachen nicht den Erwartungen.

Die Reaktionen der Marktteilnehmer

Analysten von Independent Credit View (I-CV) hatten bereits im Vorfeld eine Rückstufung vorausgesehen. Moody’s hatte zudem im November 2023 einen negativen Ausblick gegeben. Der kürzliche „Trump-Crash“ hat weitere Turbulenzen im Markt für US-Staatsanleihen ausgelöst. Anleger mit Triple-A-Anforderungen könnten gezwungen sein, ihre Portfolios umzustellen, was zu möglichen Marktturbulenzen führen könnte.

In der aktuellen Lage könnten Alternativen zu US-Staatsanleihen für Anleger zunehmend an Bedeutung gewinnen. Triple-A-Länder wie Deutschland, die Schweiz, Schweden, die Niederlande oder Australien könnten ebenfalls verstärkt im Fokus stehen. Moody’s hat insgesamt 21 Rating-Stufen, und die derzeitige Herabstufung zeigt klare Anzeichen einer langjährigen Schuldenwirtschaft, die als besorgniserregend angesehen wird.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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