
Die Trockenheit hat fränkische Kirschbauern in diesem Jahr stark belastet. Wochenlange Niederschlagsarmut sorgte dafür, dass die Kirschen kleiner blieben und folglich niedrigere Preise im Handel erzielt werden. Jonas Maußner, der Chef des Obst-Informationszentrums Fränkische Schweiz, hebt hervor, dass Jungbäume dringend Regen benötigen, um nicht einzugehen. Besonders jetzt, da die Kirschen gut sichtbar sind, wird bis Mitte Juni Wasser zum Wachstum benötigt.
Ohne ausreichende Niederschläge droht der Abwurf von Früchten, was die ohnehin witterungsanfällige Kultur zusätzlich gefährdet. Die Erntemenge bei Kirschen schwankt dabei stark. Frostschäden und Schädlingsbefall sind in diesem Jahr jedoch bisher kein Problem.
Bewässerung als Schlüssel zum Erfolg
Anhand der aktuellen Situation wird deutlich, dass Bewässerung immer wichtiger wird. Effiziente Bewässerungssysteme wie Tropfschläuche werden empfohlen, um die Verdunstung zu minimieren. Maußner betont zudem die Bedeutung der Speicherung von Wasser im Winter, die zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Das Informationszentrum speichert sogar Ablaufwasser von Hallendächern für die Bewässerung. Diese Prozesse erfolgen mittlerweile computergesteuert, was eine präzise Steuerung ermöglicht.
Die optimale Bewässerung trägt entscheidend zu einer guten Ernte bei. Laut Experten kann ein Wachstumsstopp der Triebe oder starker Rötel durch rechtzeitige Bewässerung verringert werden. Eine Kombination von Bewässerung mit Fertigation, also der Anwendung von Dünger über das Bewässerungssystem, kann bei ungünstigen Witterungsbedingungen eine wichtige Unterstützung bieten. Fertigation ermöglicht es, schnell wirkenden Dünger direkt an den Wirkungsort zu bringen und trägt so zur Verbesserung der Pflanzengesundheit bei.
Ein Blick auf das Anbaugebiet
Die Fränkische Schweiz ist eines der größten Kirschanbaugebiete in Europa. Auf einer Fläche von etwa 25 Quadratkilometern gedeihen rund 250.000 Kirschbäume. Der Preis für die fränkischen Kirschen im Sommer ist stark von der internationalen Marktlage abhängig, wobei der Import von Kirschen aus der Türkei den Markt erheblich beeinflussen kann.
Die anhaltende Trockenheit führt nicht nur zu Sorgen um die Erntequalität, sondern macht auch deutlich, wie wichtig ein durchdachtes Bewässerungskonzept ist. Die Kombination von Unterkronenberegnung mit Überdachung kann beispielsweise nicht nur die Ernte optimieren, sondern auch Frostschäden verhindern. Der Weg zu einer erfolgreichen Kirschernte führt damit mehr denn je über innovative Bewässerungstechniken und eine angepasste Anbau-Strategie.