Immobilien

Familien in der Stadt: Wo der Platz fürs Wohnen schwindet!

Der Wohnimmobilienmarkt steht vor großen Herausforderungen, insbesondere für wohlhabende Familien, die auf der Suche nach passendem Wohnraum sind. Der Trend hin zu immer kleineren Wohnungen macht es Familien, die Platz für Kinder, Haustiere und eventuell auch ältere Angehörige benötigen, zunehmend schwer, geeignete Immobilien zu finden. Wie die Presse berichtet, ist die Verfügbarkeit von Wohnraum in innerstädtischen Lagen stark begrenzt.

Die Situation wird zusätzlich durch die Bauart kleinerer Einheiten erschwert. In jüngster Zeit hat der Bau von Wohnungen im Luxussegment, die deutlich kleiner sind als die traditionellen, etwa 300 Quadratmeter großen Objekte, zugenommen. Peter Marschall, Inhaber von Marschall Immobilien, erklärt, dass die bevorzugte Wohnungsgröße nun bei ungefähr 150 Quadratmetern liegt. Diese kleineren Einheiten kosten oft rund 3,5 Millionen Euro und bieten in der Regel zwei bis drei Zimmer, was für viele Familien nicht ausreichend ist.

Knappheit und Preise auf dem Markt

Besonders in gefragten Bezirken wie dem 1. und 9. Bezirk sind die Möglichkeiten noch weiter eingeschränkt. Hier stehen nur 30 Fünf-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung, viele davon im höheren einstelligen oder sogar zweistelligen Millionenbereich. Das Angebot ist aufgrund des Bauens kleinerer Einheiten verhältnismäßig begrenzt, was die Wohnungssuche für große Familien zu einer Herausforderung macht.

Parallel dazu zeigt ein Blick auf den größeren Wohnimmobilienmarkt, dass sich der Markt in einer Erholungsphase befindet. Laut Engel & Völkers lag der durchschnittliche Angebotspreis für bestehende Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr 2024 bei 3.822 EUR pro Quadratmeter. München bleibt, mit einem Quadratmeterpreis von 8.715 EUR, die teuerste Stadt in Deutschland.

Finanzierungssituation und Marktverlauf

Die Bautätigkeit zeigt jedoch einen rückläufigen Trend, da die Baugenehmigungen abgenommen haben. Diese Entwicklung verstärkt die Knappheit an Wohnraum. Energieeffizienz gewinnt zunehmend an Bedeutung bei der Qualität von Immobilien, was Käufer weiterhin anzieht und das Interesse an Eigenheimen hoch hält.

Die Handelsaktivität hat sich 2024 stabilisiert, nachdem das Vorjahr eine eher schwache Phase verzeichnet hatte. Verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten und ein gesunkenes Preisniveau haben die Kaufbereitschaft gefördert. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Eine erste Leitzinssenkung im Juni 2024 beeinflusste die Bauzinsen nicht sofort, jedoch sanken diese im August 2024 auf knapp 3%, was über ein Prozentpunkt unter dem Vorjahresniveau liegt. Experten rechnen mit weiteren kleinen Zinssenkungen für den restlichen Jahresverlauf.

Insgesamt deutet die verbesserte Zinsperspektive darauf hin, dass die Nachfrage und mögliche Preissteigerungen in vielen Wohnlagen anziehen könnten. Käufer haben wieder die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Objekten auszuwählen, ohne im Wettbewerb um die besten Immobilien zu stehen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert